1701 |
17. Juni Der Rat verwarnt die Brunnensudler vor Strafe. |
1702 |
18. April Die 1689 aus ökonomischen Gründen aufgehobene Zucht und Waisenanstalt St. Leonhard wird mit seiner ganzen Organisation retabliert. |
1702 |
11. Oktober Die Schweizerische Benediktinerkongregation feiert im Kloster St. Gallen ihr hundertjähriges Bestehen. |
1702 |
Leodegar Bürgisser, Fürstabt von St. Gallen, schliesst ein Schirmtraktat mit Österreich, mit der Verpflichtung sich gegenseitig mit bis zu 4000 Mann zu helfen. |
1702 |
Johann Baptist Ernst aus Lindau und Andreas Aporta aus Feldkirch giessen die sich im Kloster befindende 1700 Kg schwere Gallus- oder Konventsglocke mit Schlagton d'. |
1702 |
Der Holzerker zum (Mohrenkopf), Spisergasse 20, wird erstellt. |
1702 bis 1725 |
Bürgermeister: Georg Wartmann, aus der Schuhmacherzunft. |
1703 |
Das Wachhäuschen auf St. Wendelinsbild, Hochwacht genannt, fällt einem Brand zum Opfer. Die beiden Nachtwächter auf St. Mangen und St. Laurenzen haben den Brand verschlafen, was laut Amts-Bürgermeister auf das dort übliche Zehren zurückzuführen sei. |
1704 |
16. Juni Anstelle des ein Jahr zuvor abgebrannten Wachhäuschen auf St. Wendelinsbild muss ein neues erstellt werden. Der Rat genehmigt die Visierung und bewilligt ein Wachhaus aus Stein. Ergänzung |
1705 |
22. April Der Abt erlässt die Verordnung, dass ohne seine Erlaubnis, keine Bücher und Handschriften den weltlichen (nicht dem Klerus angehörenden) ausgeliehen werden dürfen. |
1705 |
Obrigkeitliches Dekret: Die Männer werden angehalten in einem Leichenzug das Schwatzen zu unterlassen und das Weiberklagen sei den Nächstgefreundeten vorbehalten. |
1705 |
22. April Der Abt erlässt die Verordnung, dass ohne seine Erlaubnis, keine Bücher und Handschriften den weltlichen , also nicht dem Klerus angehörenden, ausgeliehen werden dürfen. |
1706 |
Die Konstabler, Meister Jacob Stehelin und der Büchsenschmied Hans Jakob Stieger bitten den Rat, ihnen die Weiterbildung in der Artilleriekunst (Konstablerei) zu gewähren. Der Rat bewilligt das Ersuchen und schickt sie nach Lindau zum Herrn Stückleutnant, der sie im Stückschiessen und in der Lustfeuerwerkskunst unterrichtet. |
1707 |
J. B. Ernst und Andreas Aporta aus Feldkirch giessen die sich in der Stiftskirche befindende 492 kg schwere St. Johannesglocke mit Schlagton c″. |
1707 |
Am Haus zum Pelikan an der Schmiedgasse wird ein zweigeschossiger Holzerker bewilligt. Ergänzung |
1707 |
Einige Kaufleute werden im kleinen Rat vorstellig, indem sie darum bitten, auf ihre Kosten in der Kirche St. Laurenzen eine Orgel aufstellen zu lassen. Mit einem extra zu schaffenden Fonds wollen sie auch gleich für mehrer Jahre den Organisten bezahlen. Ergänzung |
1708 |
Abt Leodegar Bürgisser ernennt Hauptmann Kaspar Felber aus Kaiserstuhl zusammen mit Hauptmann Johann Hessi aus Glarus zu Oberkommandierenden der äbtischen Truppen. |
1708 |
Der Holzerker zur (Flasche), Spisergasse 11, wird erstellt. |
1708 |
Der Steinerker am Haus zum Bären, Spisergasse 13, wird erstellt. |
1709 |
16. März Zürich und Bern ermahnen den Abt von St. Gallen, zur Räumung der Schlösser Schwarzenbach und Iberg. |
1709 |
Abt Bürgisser erhöht den pyramidenförmigen Klosterturm um 90 Fuss und versieht die Spitze mit einer Kuppel. |
1709 |
Das Haus zum Freieck, an der Abzweigung Turm- Spisergasse, erhält gegen die Spisergasse einen Erker. |
1709 |
Der Steinerker zum (liegender Hirsch), Spisergasse 41, wird erstellt. |
1709 |
Der zweistöckige Holzerker zum (Felsen), Webergasse 19, wird erstellt. |
1710 |
2. Juli Bernhard Ziegler, Handelsmann aus St. Gallen bekommt von Kaiser Joseph I. die Erlaubnis für 8 Jahre mit einer Landkutsche wöchentliche Postfahrten nach Innsbruck und zurück durchzuführen. |
1710 |
8. November Zwischen Zürich, Bern und St. Gallen wird ein Postvertrag unterschrieben. |
1710 |
Der Bischof von Konstanz und der Abt von St. Gallen werden von der Stadtobrigkeit mit Salutschüssen zu einem üppigen Mahl ins Haus zum Notenstein eingeladen. |
1710 |
Die mehrheitlich reformierten Toggenburger besetzen die fürstäbtischen Schlösser, Iburg (Wattwil), Lütisburg und Schwarzenbach. |
1710 |
Der einstmals im Kloster als Kapitelsaal dienende Raum wird zur Herz-Jesu-Kapelle umgebaut. |
1710 |
Der wegen wiederholtem Ehebruch, vom äbtischen Blutgericht in St. Fiden verurteilte Joseph Thaler wird begnadigt und zu 10 Jahren Galeerenstrafe verurteilt. |
1710 |
In Bruggen (Zweibruggen), an Stelle der Hüslibrücke die 1479 urkundlich (Schmidlinsbrücke) genannt wurde, wird eine neue Brücke über die Sitter erstellt. |
1711 |
Drei hochherzige Sponsoren schenken der Vadiana einen Himmels- und einen Erdglobus, diese finden ihren Platz im Bibliothekszimmer, damals in den Räumen von St. Katharinen. |
1711 |
An der Fassade des Café-Restaurant Tiger an der Ecke Spiser-, Marktgasse wird ein Erker angebracht. Ergänzung |
1712 |
5. Februar Der Abt lässt an allen Kirchen im Toggenburg ein Mandat anschlagen, worin er alle welche ihm ihre Treue entziehen, mit schwerer Strafe bedroht. Ergänzung |
1712 |
17. April Ein Manifest der Zürcher und Berner legt gegen den Abt von St. Gallen die Unterstützung für das Toggenburg fest. |
1712 |
26. April Bern und Zürich ergreifen die schon lange vorbereitet Offensive gegen den Abt von St. Gallen. Bern hilft als erstes den Zürchern indem sie diese bei der Eroberung des Thurgaus unterstützt. |
1712 |
Mai 3000 Zürcher, 2000 Berner, 2000 Toggenburger und 1800 Thurgauer, rücken im Kampf gegen den Abt von St. Gallen, in das Fürstenland ein und erobern nach kurzer Belagerung das Städtchen Wil. |
1712 |
Mai Abt Leodegar Bürgisser flieht mit seinem Konvent auf seine Besitzung, Schloss Neuravensburg nördlich von Lindau, er hat nach dem 2. Villmergerkrieg die Unterzeichnung des Friedensvertrages mit den Zürchern und Bernern verweigert. |
1712 bis 1718 |
Die im 2. Villmergerkrieg genannten Befreiungskampf gegen den Abt von St. Gallen die Toggenburger unterstützenden siegreichen Berner und Zürcher plündern kostbare Schätze (Globus usw.) aus dem Stiftsarchiv und der Stiftsbibliothek und bringen sie in ihre Hauptorte. Ergänzung |
1713 |
Auf der Bitziweid wird der grösste und am westlichsten gelegene Weiher auf Dreilinden (Mannenweiher) erbaut. |
1713 |
Fürstabt Leodegar Bürgisser fordert von den Zürchern die gestohlenen Kulturgüter zurück, er weigert sich zeitlebens, den ausgehandelten Frieden zu unterzeichnen. |
1713 |
Im süddeutschen Eblingen kann der Fürstabt von St. Gallen sein Schloss für die Verwaltung einweihen. Das Schloss dient heute als Rathaus. |
1714 |
29. März In Rorschach wird zwischen Zürich, Bern und dem Fürstabt von St. Gallen ein Friedensvergleich unterschrieben. |
1714 |
Rekordjahr in der städtischen Leinwandindustrie, es wird die Produktion von 38'000 Tüchern à je 130 Ellen (gut 101m) Länge und ca. 1.12m Breite erreicht. |
1717 |
Abt Joseph von Rudolphi, Abt bis 1740. Ergänzung |
1717 |
Nachreformatorischer Kirchenfrevel (Bildersturm) im Kloster St. Gallen. |
1717 |
Der Holzerker (Blauer Himmel), Spisergasse 30, wird erstellt. |
1717 bis 1742 |
Bürgermeister: Christoph Hochreutiner. |
1717 |
Peter Bion, ein Mann mit hugenottischer Abstammung, erwirbt das Stadtbürgerrecht, er gilt als Grundsteinleger für die St. Galler Stickereiindustrie. |
1718 |
Ein Grossbrand zerstört das gesamte Kapuzinerinnenkloster Notkersegg bis auf die Grundmauern, nur das westlich gelegene Gästehaus bleibt weitgehend unbeschadet. |
1718 |
Die Berner- und Zürchertruppen ziehen nach sechsjähriger Besetzung aus der Fürstabtei und seinem Territorium ab. |
1718 |
Der Rat gestattet den Predigern der Stadt bescheidene Perücken tragen zu dürfen. |
1718 |
Im Friedensvertrag von Baden findet der 2. Villmergerkrieg endlich seinen definitiven Abschluss. Es folgen informelle Zusicherungen der Berner wie der Zürcher, den St. Gallern die gestohlenen Kulturgüter (Globus) wieder zurück zu erstatten. |
1719 |
Pater Gabriel Hecht zeichnet einen Plan des Stiftsbezirks. |
1719 |
Das Baden auf Dreilinden während der Predigt wird verboten. |
1719 |
5639 von den Bernern, anlässlich des Villmergerkrieges aus der Stiftsbibliothek gestohlene Bände, werden dem Kloster zurückgegeben. |
1720 |
Nach dem Grossbrand von 1718 kann auf Notkersegg, mehr nördlich, bereits schon wieder ein Klosterneubau benefiziert werden. |
1720 |
Das Restaurant Hörnli am Marktplatz wird erstmals als Taverna zum Posthorn im Grundbuch erwähnt, dass Erdgeschoss dient als Warenremise und Pferdestall. |
1720 |
Teile der von den Zürchern aus dem Siftsarchiv und der Stiftsbibliothek geplünderten Schätze werden zurück gegeben. Ergänzung |
1720  |
An der oberen Markgasse wird am Haus zum Kamel im oberen Stock ein zweiter Holzerker erstellt, für die Verbindung zwischen beiden Erkern wird ein kunstvolles hölzernes Kamel-Relief eingeschoben, was schlussendlich optisch einen Doppelerker ergibt. |
1720 bis 1729 |
Bürgermeister: Jakob Züblin, aus der Weberzunft. |
1721 bis 1791 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Jakob Wegelin, Historiker, Theologe und Philosoph. |
1721  |
Peter Bion stellt Barchent her, damit begündet er den Niedergang des bis dahin blühenden Leinwandgewerbes. |
1722 |
Von den im Villmergerkrieg von den Bernern und Zürchern gestohlenen 26 Glocken werden derren sechts zurückgegeben. |
1722 |
In St. Laurenzen werden von nun an Posaunen und Zinkebläser jeweils sonntags und mittwochs den Kirchengesang begleiten. |
1724 bis 1781 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! John Joachim Zubly, Politiker der amerikanischen Revolution. |
1724 |
Die Stadt übernimmt nach langem zögern den verbesserten Gregorianischen Kalender, weil das Osterfest nun in die Berechnungen aufgenommen wurde. |
1725 bis 1796 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Beda Angehrn (Johann Konrad), 1767 bis 1796 Fürstabt von St. Gallen. |
1725 bis 1740 |
Bürgermeister: David Stäheli, aus der Schmiedezunft. |
1727 |
Der Abt verfügt mit dem Einverständnis der Schwestern für das Kapuzinerinnen-Kloster „Maria der Engel” in Wattwil die Klausur. |
1727 |
Das Kloster Maria vom guten Rat (Notkersegg) übernimmt die tridentinische Klausur, die den Bau von Klostermauern nötig macht. |
1728 |
Ein Ehepaar wird wegen verschwenderischem, heillosem, leichtfertigem, versoffenem, ärgerlichem und gottlosem Lebenswandel zu einer Kirchenbusse verurteilt. Es muss in St. Mangen, St. Laurenzen und in der Linsebühlkirche auf einem Stuhl im Chor sitzend je eine öffentliche Strafpredigt über sich ergehen lassen. |
1728 |
In der Otmarkirche auf dem heutigen Klosterplatz erstellt Pater Maurus eine Orgel. |
1729 |
Juli Stadtmajor Daniel Zollikofer inspiziert die Grenadierwacht unter den Stadttoren und muss den Schibenertorhüter, Sebastian Schobinger, ermahnen, sein Seitengewehr zu tragen. Der Gerügte befolgt den Befehl nicht und beleidigt den Major zusätzlich, was dazu führt, dass er vor dem Kleinen Rat antreten muss. Dieser verschont ihn zwar von der wohlverdienten Gefangenschaft, befiehlt ihm aber sich von Trink- und Wirtshäusern fern zu halten und dem Stadtmajor Abbitte tun. |
1729 bis 1756 |
Bürgermeister: Hans Jakob Rietmann, aus der Weberzunft. |
1730 bis 1788 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Georg Joachim Zollikofer, Theologe und Kirchenliederdichter. |
1730 |
Der zweistöckige Holzerker zum (Disteli), Spisergasse 4, wird erstellt. |
1730  |
Pater Gabriel Hecht zeichnet einen Grenzatlas mit dem Grenzverlauf der Fürstabtei. |
1730 |
Im Haus zum Tiger, beim heutigen Bärenplatz eröffnet das Postamt seinen Betrieb. |
1730  |
Aus dieser Zeit stammt das noch heute bespielbare Örgelchen im Kloster Maria vom guten Rat und des hl. Antonius von Padua in Notkersegg. |
1731 |
6. Juni Ein Blitzschlag mit anschliessendem Turmbrand zerstört das Dach der Kirche St. Mangen und lässt die Glocken schmelzen, die Glockengiesserei Melchior Ernst in Lindau fertigt vier neue Glocken, bei denen auch das Material der geschmolzenen Glocken verwendet wird. Der Turm, jetzt neu mit Kupferhelm, bekommt auch eine Uhr mit Werk von H. Jakob Kessler. |
1731 |
Das mächtige Haupthaus des St. Wiboradaklosters in St. Georgen wird seiner Bestimmung übergeben. |
1731 |
Um der Pietistenbewegung mit ihren Zusammenkünften in Privathäusern begegnen zu können, verordnet die Stadt für sie die Sonntagabendlehre in St. Laurenzen und stellen zu diesem Zweck vier Prediger ein. Ergänzung |
1732 |
8. Juni Die Bürgerliche Witwen- und Waisenkasse der Stadt St. Gallen wird aus der Taufe gehoben. Ergänzung |
1732 |
Der zweistöckige, hölzerne Erker am Haus zum Engel, Spisergasse 5, wird erstellt. |
1732 |
Der Biersieder Johannes Feurer baut am Roschacher Weg eine Biersiederei, die spätere Brauerei Hock, dessen Gebäude neben dem Rest. Blume jetzt noch steht. |
1732 |
Abt Joseph von Rudolphi richtet die Skapulierbruderschaft ein. |
1732 |
Die Stadt verwickelt sich mit dem Stand Appenzell-AR, betreffs Neuregelung des Transitzolls durch die Stadt in langwirrige Streitereien, die schliesslich aber doch beigelegt werden können. Ergänzung |
1732 |
Gründung der Bürgerlichen Witwen- und Waisencassa der Stadt St. Gallen, Domizil, Kugelgasse 16. |
1733 |
Bei der grössten der neuen, zwei Jahre zuvor gegossenen Glocken von St. Mangen wird ein Riss festgestellt. Der Glockengiesser Melchior Ernst von Lindau giesst in der Folge die beiden grössten Glocken um. |
1734 bis 1816 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Adrian Zingg, Maler, Zeichner Kupferstecher und Radierer. |
1734 |
Im Kornlager des Gewölbes zu St. Laurenzen machen sich eine Unmenge von Ratten breit, die während des Gottesdienstes für Verwirrung sorgen. |
1735 |
Die Fürstabtei St. Gallen, die über das Schloss Zuckenriet die Oberhoheit hat, wird nun auch Besitzerin desselben. |
1736 |
Das Tanzen wird auf behördlichen Erlass bei allen und jeden Hochzeitsmählern verboten. |
1736 |
Die Abtei St. Gallen ersteht die Höfe Staubhausen, Ebner und Ebersol. |
1737 |
8./9. Mai Abt Joseph von Rudolphi führt in St. Gallen, zusammen mit seinem Klerus eine Synode durch. |
1737 |
Die städtische Grenadierkompanie zu Fuss, nach dem Kreuzkrieg geschaffen, hat sich in „Schimpf und Ernst” bewährt. Nun auf 120 Mann fixiert, wird künftig jedem Mann der Kompanie nach der jährlichen Musterung jeweils 15 Kreuzer und ein Mass Wein gegeben. |
1737 |
Abt von Rudolphi ernennt in seinem Gebiet den St. Josefstag vom 19. März zum Feiertag. |
1738 bis 1791 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Josef Anton Siegmund von Beroldingen, Domherr im Fürstbistum Speyer und im Fürstbistum Hildesheim. |
1738 |
Das Schloss Roggwil kommt in den Besitz des Klosters. |
1739 |
Nach allzu forschem Vorgehen der preussischen Werbeoffiziere (sogar Entführungen sollen vorgekommen sein) wird das Werben für Solddienste untersagt. |
1739 |
Fürstabt Joseph Rudolfi verbietet das Privileg Adeliger, sich in Kirchen begraben zu lassen. |
1739 |
Um Arbeitsplätze mit sicherem Einkommen zu sichern, versucht die Obrigkeit die Florettseidenspinnerei zu fördern, leider ohne Erfolg. |
1740 |
23. März Fürstabt Cölestin Gugger von Staudach, Abt bis 1767. |
1740 bis 1816 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Franz Cölestin von Beroldingen, Geologe und Theologe. |
1740 |
17. November Salomé Rietmann, Witwe des Daniel Hogguer, verkauft ihre Anteile an der Plantage L’Helvétie in Berbice. In den Verkauf eingeschlossen sind nebst Grund und Boden auch Kulturpflanzen, Sklaven, bewegliche Güter, Gerätschaften und Tiere. |
1740 |
Der im Häuschen ob dem Mannenweiher wohnende Schuhmacher, David Müller, bekommt von den Behörden den Auftrag, im Gebiet der Weiher für Sitte und Anstand zu sorgen. |
1740 bis 1753 |
Bürgermeister: Friedrich Girtanner, aus der Schneiderzunft. |
1741 |
Gründung der Einzelunternehmung namens Leinentuchhandel, Speditionshandlung und Bank Caspar Zyli durch umittelbare Famliensukzession ab 1893 Wegelin & Co. Ergänzung |
1741 |
Eine Tagebuchnotiz besagt, dass täglich rund 200 Personen im Kloster gegessen haben, Pilger und Arme nicht mitgezählt. |
1741 |
Ein starkes Hochwasser verwandelt die Bleichen in grosse Seenlandschaften. |
1741 |
Abt Gugger von Staudach gelingt die Beilegung des jahrzehnte dauernden Jurisdiktionsstreites mit Konstanz. |
1741 |
Ein zweirädriges Cabriolet für zwei Personen verkehrt regelmässig zwischen Zürich und St. Gallen. |
1742 |
Die Webereien der Stadt exportieren 38000 Tuchballen a 120 Ellen länge, dass ergibt eine Gesamtlänge von 3000 Kilometer. |
1742 |
Aus dem Kloster wird der Vorwurf laut, dass auf drei Weihern Leute beiderlei Geschlechts nebeneinander Baden und einige sogar ohne niedere Kleider (Badehosen). |
1742 bis 1752 |
Bürgermeister: Kaspar Fels, aus der Schneiderzunft. |
1743 |
Oktober Während des Österreichischen
Erbfolgekrieges (1740-1748), wird im Kloster überprüft ob die eidgenössischen Defensionale betreffs Feuerzeichen auch eingehalten würden. |
1744 |
Beda Angehrn, Sohn eines bekannten Wundarztes in Hagenwil, wird in den Orden des Stiftes St. Gallen aufgenommen. Ergänzung |
1745 |
Auf einem Plan wird die genaue Grenze zwischen der fürstlich St. Gallischen Landschaft und den Stadtgerichten löblicher Stadt St. Gallen, also von der „Crütz-March” an der Langgasse bis zum „Crütz” beim Pfarrhof in St. Fiden genau festgehalten. Unterzeichner war Deliniauit Johannes Nötzlinus, Geometer. Ergänzung |
1745 |
Die St. Galler Stadt Miliz Gesellschaft wird als städtische Militärakademie gegründet, Ziel ist, den Offiziersnachwuchs für die Milizen der Stadt St. Gallen mit Fachwissen und für ehrenvolles Verhalten auszubilden. |
1745 |
Eine Inspektion im Zeughaus am Bohl ergibt den Bestand von 400 zweilötigen Flinten mit Bajonett und 200 Stück eindreivietellötige Flinten. |
1745 ✝ |
Das äbtische Blutgericht in St. Fiden verurteilt Margaretha Sulser von Untereggen als Hexe zum Tod durch Enthauptung. |
1745 |
Etwas nordöstlich der Einmündung Grossacker- in die Flurhofstrasse wird der Langenackerweiher erstellt, er dient als Feuerweiher, das Wasser darf aber auch von der Bleicherei in der Brühlbleiche genutzt werden, auch wird später damit die Eisbahn etwas östlich davon gespiesen. |
1745 bis 1758 |
Auch Friederich Näher, der Sohn des St. Galler Scharfrichters und Wasenmeisters Jakob Näher, arbeitet als Scharfrichter, er amtet in Basel. |
1746 bis 1748 |
Im Auftrag von Abt Coelestin Gugger wird in Rorschach, dem wichtigsten Kornmarkt der Eidgenossenschaft, ein Kornspeicher errichtet. |
1748 bis 1820 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Johannes Girtanner, Generalagent der lothringischen Salzwerke. Ergänzung |
1748 |
Das Bistum Konstanz verzichtet vertraglich auf sein Visitationsrecht in den Pfarreien des St. Galler Stiftes. |
1748 |
Die Gebeine des Katakombenheiligen Julianus wird in das Kloster Maria vom gutem Rat in Notkersegg überführt. |
1749 |
18. Januar Seine Hochfürstlichen Gnaden, der Bischof von Konstanz und der Fürstabt von St. Gallen genehmigen sich im Festsaal der Pfalz ein Versöhnungsmahl. |
1749 |
Auf Befehl des Offizials, Pater Hermann Bautz, wird über das hl. Kreuz bei der späteren Wallfahrtskapelle Heiligkreuz ein Dach gebaut. |
1749 |
Fürstabt Cölestin II. gibt die Wünschbarkeit einer neuen Klosterkirche kund. Das Kapitel beschliesst daraufhin den Bau einer Kirche mit einem Langbaues. Ergänzung |
1750  |
Die Pflichten der Amtsdiener werden in einer Bestallung niedergelegt. |
1751/52 |
Der Klosterbruder Gabriel Loser fertigt mit einem kostbaren Baummodell die künftige barocke Kathedrale. |
1751 |
Der Steinmetz Sebastian Gerung ersetzt die alte Spisertor-Fallbrücke mit einer neuen aus Stein. |
1752 |
Die städtische Milizgesellschaft errichtet ein eigenes Handelshaus. |
1752 |
Gründung der obrigkeitlichen Leinwandcassa. Sie gewährte gegen Hinterlegung von Leinwandballen mittelfristige Kredite. |
1752/53 |
Das Tafelzimmer im östlichen Hofteil der Pfalz, wo der Fürstabt hochgestellte Mitarbeiter und Gäste bewirtet, wird mit Stuckmarmor und Deckenstuck ausgeschmückt. |
1752 bis 1764 |
Bürgermeister: Kaspar Bernet, aus der Weberzunft. |
1753 bis 1829 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Pankraz Vorster, 1796 bis 1805, letzter Fürstabt von St. Gallen. |
1753 |
Dieses Jahr wird als Geburtsjahr der Stickerei bezeichnet. Die Firma Gonzenbach, Schlumpf und Söhne sendet erstmals Mousselinestücke zum Besticken ins Vorarlberg hinaus. |
1753 bis 1754 |
Bürgermeister: Johannes Vonwiller, aus der Pfisterzunft. |
1754 |
Das Rathaus an der Marktgasse wird umfassend renoviert. Die reichhaltige Fassadenmalerei, vom Maler Heinrich Tanner, auf der Südseite wird weiss überkalkt. |
1754 bis 1784 |
Bürgermeister: Daniel Högger, aus der Schmiedezunft. |
1755 bis 1833 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Ildefons von Arx, Schriftsteller und Mönch und des Klosters St. Gallen. Ergänzung |
1755 |
Leonhard Hochreutiner eröffnet in der Stadt einen Eisenwarenladen, daraus erwächst die heute noch bestehende Debrunner AG. |
1755 |
Fürstabt Cölestin Gugger von Staudach bestätigt die Gemeindeordnung von Gaissau (A) aus dem Jahr 1680, Gemeindebeschlüsse müssen von diesem jedoch weiterhin genehmigt werden. |
1755 |
Schloss Zuckenriet wird Eigentum des Klosters St. Gallen. |
1755 |
Eine nach Cantharidin benannte Affäre der Stadtmilizgesellschaft erschüttert die Stadt. Skandalöse, freiheitliche Exzesse mit genötigten Damen der städtischen Oberschicht in den geheimen Gewölben des Gesellschaftsgebäudes kommen ans Tageslicht. |
1755 bis 1767 |
Fürstabt Cölestin Gugger von Staudach veranlasst den Bau der barocken Klosteranlage mit der Kathedrale, durch den Vorarlberger Baumeister Johann Michael Beer. |
1756 |
Eine Untersuchungskommission, die die Ausschweifungen der Milizgesellschaft vom Vorjahr unter die Lupe nimmt, entdeckt eine geheime Pulver- und Waffenkammer mit einer Kanone. Spekulationen den siebenjährigen Krieg betreffend sind darauf hin in aller Munde. |
1756 |
Fürstabt Coelestin Gugger von Staudach auf offiziellem Staatsbesuch in der Stadt, die hierfür ein grosses Bankett aufstellt. Ergänzung |
1756 bis 1760 |
Bürgermeister: Christoph Wegelin, aus der Schmiedezunft. |
1756 bis 1760 |
Am Haus zur Jägerei an der Gallusstrasse 34 wird ein in der Stadt einmaliger dreigeschossiger Erker angebracht. |
1757 |
17. Juni Fürstabt Cölestin Gugger vergibt dem Freiburger Bildhauer Christian Wenzinger die künstlerische Ausstattung von Schiff und Rotunde der neuen Klosterkirche. |
1757 |
Das Kloster St. Gallen kauft für 12000 Gulden das Schloss Wartensee. |
1757 |
Zu aller Vergnügen ist zwischen Stadt- und Klosterrepublik ein Zollvertrag zustande gekommen. |
1757  |
An der Kirchgasse, nach der Stadtverschmelzung in Greithstrasse umbenannt, erstellt das Kloster für den Hofapotheker ein Haus, Hausnummer 6. |
1758 |
21. Juli Im Ratsprotokoll steht geschrieben, sofern die Waisenkinder in Gesundheit aufwachsen und zu einer rechten Taille kommen sollen, ist ihnen eine Recreationszeit zur Bewegung und Erlustung zu gestatten. |
1758 |
Die Renaissance-Bibliothek des Klosters wird abgebrochen, im Lapidarium des Klosters können 12 polychrome Schlusssteine der besagten Bibliothek besichtigt werden. |
1758 bis 1767 |
Abt Cölestin Gugger von Staudach erstellt die neue Stiftsbibliothek. |
1759 |
Der 24jährige Kaufmann Ulrich de Gaspard Vonwiler gründet in unserer Stadt das erste Stickereiunternehmen der Welt. Ergänzung |
1760 |
Unter der Leitung von Pater Iso Walser vom Kloster St. Gallen wird anstelle eines wundertätigen Wegkreuzes die erste Wallfahrtskapelle Heiligkreuz erbaut. |
1760 bis 1792 |
Bürgermeister: Hans Joachim Steinmann, aus der Weberzunft. |
1761 |
In St. Laurenzen übernimmt nun eine Orgel den Kirchgesang, sie löst die seit 1722 tätigen Posaunen- und Zinkenbläser ab. |
1762 |
Die vier Turmwächter der Stadt werden ihres Dienstes enthoben, keiner von ihnen hat einen in Herisau entstandenen grösseren Brand wahrgenommen und Alarm geschlagen. |
1763 bis 1836 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Karl Müller von Friedberg, der gegen den Willen von Fürstabt Pankraz Vorster die Landschaft Toggenburg in die Unabhängigkeit entliess, wurde erster Landamann des Kantons. |
1763 bis 1836 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Michael Georg Weniger, Fabrikant. Ergänzung |
1764 bis 1836 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Georg Leonhard Hartmann, er machte sich mit seiner „Geschichte der Stadt St. Gallen”, als Publizist und Archivar einen Namen. |
1764 bis 1838 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Hermann von Fels, Teilhaber und Leiter der Leinwandproduktion und Stickereifirma Gonzenbach & Co, Regierungsrat, Landamman, Stadtrat und Verfassungsratspräsident. |
1764 |
Die Konsequenzen der strengen spanischen Inquistion befürchtend treten 30 Söldner aus dem Regiment St. Gallen zum katholischen Glauben über. Ergänzung |
1764 bis 1783 |
Bürgermeister: Heinrich Schlumpf, aus der Schneiderzunft. |
1765 |
Das Bedahaus an der Grossackerstrasse, ein barockes Landhaus wird erstellt. Ergänzung |
1766 |
Einweihung des neuen Klosters mit der am Kloster angebauten Schutzengelkapelle, die Kapelle stand nur durch einen Torbogen über einem kleinen Durchgang getrennt unmittelbar vor dem nordwestlichen Eingang zur Stiftskirche. Ergänzung |
1766 |
Johann Heinrich Ernst aus Lindau giesst für die Stiftskirche die 1202 kg schwere Schutzengelglocke mit Schlagton f°. |
1766/67 |
Das prächtige Amts und Schützenhaus der Feldschützengesellschaft, später Gemeindehaus, in St. Fiden wird erbaut. |
1767 |
Abt Beda Angehrn, Abt bis 1796. |
1767 |
Peter Ludwig I. Keiser giesst für die Stiftskirche die 5400 kg schwere Herz Jesu-Glocke mit Schlagton g° und die 1950 kg schwere Michaels- oder Ave Maria-Glocke mit Schlagton cis'. |
1767 |
Das kunstvolle und sehr wertvolle Wappenschild von Abt Beda Angehrn wird geschaffen, es ist mit Zeichen der kirchlichen und weltlichen Macht geschmückt. Ergänzung |
1767 |
Abt Beda Angehrn beginnt seinen Amtsantritt mit der „Begnadigung” einer zum Tode verurteilten Frau. Sie wird vom Galgenplatz ins Wirtshaus zu St. Fiden zurückgeführt, darf dort eine Suppe essen, dann werden ihr die Adern geöffnet. |
1767 |
Peter Ludwig I. Keiser giesst für die Stiftskirche die 8100 kg schwere Dreifaltigkeitsglocke mit Schlagton e°. |
1767/68 |
Johann Ferdinand Beer, Baumeister aus dem Bregenzerwald, erstellt an der westlichen Ecke Greith- Rorschacherstrasse den prachtvollen Verwaltungssitz der Klosterrepublik. Ergänzung |
1768 |
Aus dem Nachlass des Schweizer Historikers und Staatsmanns Aegidius Tschudi gelangt der um 1260 geschaffene Codex 857 in den Besitz von Abt Beda Angehrn. |
1768 bis 1770 |
Die Orgelbauer Victor Ferdinant und Karl Joseph Marta Bossard bauen im Kloster auf beiden Seiten des Chores je eine Orgel, sie gehören zu den wichtigsten historischen Chororgeln der Schweiz. |
1769 |
Die Verwaltung des Stiftsgebietes erstellt ein Inventar über alles was in ihrem Gebiet lebt und steht, wie Pfarreien, Kirchen, Gemeinschaften und Institutionen. |
1770 |
Das an einen Galgen erinnernde Bildstöcklein am Gottshusweiher wird durch eine kleine Kapelle ersetzt, sie bekommt den Namen (Maria Einsiedeln) und enthält eine Kopie des Einsiedler Gnadenbildes. |
1770 bis 1783 |
Zollstreitigkeiten zwischen dem Abt und Appenzell, den Transit nach Rorschach betreffend. |
1770/71 |
Die Hungersnot veranlasst den Abt für die Bevölkerung seiner Klosterrepublik in Wien ungarisches Korn und in Venedig ägyptischen Weizen zu kaufen. |
1771 |
Das den Aposteln Petrus und Paulus geweihte Kirchlein auf Rotmonten wird abgerissen. Ergänzung |
1771 |
In der Stadt lebende Hintersassen können nun auch verbilligtes Korn beziehen, allerdings ist der Preis höher als für die Bürger und die Menge ist beschränkt. |
1771 |
Hinrichtung der jungen aus der Bahn geworfenen Veronika Schmid aus Wasserburg, sie war Magd in der „Krone” Rorschach, sie tötete das von ihr verheimlichte Kind unmittelbar nach der Geburt. |
1771 |
Die schwere Hungersnot veranlasst das Handelshaus Gonzenbach, Schlumpf und Comp. einen Betrag zur Verfügung zu stellen und unter hochherzigen Mitbürgern für die Ärmsten zu sammeln. 160 Bürger können wöchentlich ein Gemüse aus Erdäpfeln, Rüben und Brot gratis entgegen nehmen. |
1771 |
Um der Hungersnot entgegen zu wirken, lässt die Mitbürgerin, Baronesse Locher von Coppet, eine grosse Menge Reis und Geld verteilen. |
1771 |
Josef Meyer aus Bütschwil schafft für das Kloster das mit dem Wappen von Abt Beda Angehrn verzierte Chorgitter. |
1772 |
18. Oktober Das heilige Kreuz, etwas oberhalb der neuen Kirche im Heiligkreuz stehend, wird in Gegenwart von Fürstabt Beda und zahlreichen Mönchen aus dem Kloster, von vier Männern in die Kirche verbracht. |
1772 |
Johann Leonhard IV. Rosenlächer aus Konstanz giesst für die Stiftskirche die 552 kg schwere Heiligkreuzglocke mit Schlagton a'. |
1772 |
Die beiden Altarfiguren von Peter und Paul werden in die Heiligkreuzkirche verbracht. |
1772 |
Das Schlössli auf dem Rosenberg kommt in den Besitz der Stadt und dient als Sommersitz für einen der drei Bürgermeister. |
1772 |
Errichtung einer Anstalt unter dem Namen Arbeitskommission, von welcher der unschuldig Arbeitslose in Tätigkeit versetzt wurde und sich Müssiggänger sichtbar als solche bezeichnen mussten. |
1773 bis 1826 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Anna Schlatter-Bernet, Laientheologin und Autorin, Spielte in der Erweckungsbewegung eine bedeutende Rolle. |
1773 |
Im erst kürzlich fertiggestellten Kloster muss die bautechnisch und statisch schlecht ausgeführte Kuppelkonstruktion mit dem Einbau eines Gerüstes gesichert werden. |
1773 |
Um der Arbeitslosigkeit unter arbeitsfähigen und arbeitswilligen Bürgern zu begegnen, wird vom Rat eine Armen- und Arbeitskommission ins Leben gerufen. |
1774 |
Ein Erdbeben macht die Renovation der St. Mangenkirche nötig, was gleichzeitig auch den Abbruch der Wiboradakapelle bedeutet. |
1774 |
Abt Beda, erhört die Bitten des Gemeindeammans von Untereggen, Franz Hädener, und lässt eine Mühle bauen (Lochmühle). |
1774 |
Die übergehende Steinach reisst auf Ihrem Weg von der Mühleck bis zum Lämmlisbrunnen sieben Brücken und Stege mit. |
1774 bis 1778 |
Abt Beda erbaut die Strasse von Staad nach Wil (Fürstenlandstrasse). |
1775 |
16. März Der zuvor zum Tode verurteilte Mörder und Leichenschänder, Josef Antoni Egger, ein Bauer aus Tablat, wird durch Abt Beda begnadigt und zur Galeerenstrafe nach Frankreich geschafft. |
1775 |
14. September In einer grossen und feierlichen Prozession werden die Gebeine des Katakombenheiligen Pius in die Heiligkreuzkirche verbracht. |
1775 |
Der Stadtrat erstellt auf Stadtgebiet die Rorschacherstrasse neu, sie führt nun direkt von St. Fiden westwärts zum Brühltor. Ergänzung |
1775 |
Michael Schlatter baut das Prunkhaus „Zum Goldenen Apfel”, Hinterlauben 6. |
1776 |
Ein Delinquent wird wegen wiederholtem Einbruch zu Pranger, zu Schandstuhl und schliesslich zu 20 jährigem Zuchthaus mit Schlägen und Klotz verurteilt. |
1776 bis 1778 |
Neubau der Barockkirche St. Fidelis in St. Fiden. |
1776 bis 1778 |
Im Auftrag von Abt Beda wird in Rorschach ein Kornspeicher „Kornhaus” errichten, er prägt noch heute das Stadtbild von Rorschach. Ergänzung
|
1777 |
Die Stadt unterzeichnet zusammen mit sämtlichen Eidgenossen einen Schutzvertrag mit Frankreich. |
1777  |
Maria Gertrud Hungerbühler, Schwester im Klösterchen Wiborada in St. Georgen wird von ihrem Beichtiger Pater, Notker Grögle, der Hexerei bezichtigt. Sie solle ihm eine Krankheit angezaubert haben. Ergänzung |
1778 |
Ein Hochwasser zerstört alle Brücken und Stege längs der Urnäsch, darunter auch den wichtigen Übergang im Kubel. |
1778 |
Fürstabt Beda reist als erster mit einer sechsspännigen Kutsche bis nach Wil. Das berittene Pferd und die Litière für den Verkehr wird langsam aber sicher abgelöst. Ergänzung |
1778 |
Abt Beda erstellt bei Kräzern eine Hüslibrücke mit Zollhaus, Bedabrücke genannt. |
1778 |
Der Arzt Kaspar Wetter und der Bankier Daniel Girtanner rufen den Verein „Die Freunde des Guten” ins Leben, der ein Jahr später eine Lesebibliothek für die Jugend einrichtet. |
1778 |
Schloss Bergsteig in St. Margrethen kommt in den Besitz des Schaffneramtes der Stadt St. Gallen. |
1779 |
Johann Ulrich Schefer von Rotmonten, Bauwart des Klosters, erstellt die Hüslibrücke in der Spisegg. |
1779 |
Nachdem der (wohledle und wohlvornehme Conrad Fehr dem ehrsamen und bescheidenen Meister Johann Ulrich Tobler) einen Acker samt Haus verkauft hat, erstellt der letztere eine Biersiederei, denn späteren (Schützengarten). |
1780 |
Nachdem zwei Jahre zuvor ein Hochwasser sämtliche Brücken über die Urnäsch zerstört hatte baut Hans Ulrich Grubenmann für 3712 Gulden und 51 Kreuzer eine neue gedeckte Holzbrücke. Ergänzung |
1780 bis 1792 |
In nur 12 Jahren ist unter Abt Beda der Bestand der Stiftsbibliothek um über 4000 Bände angewachsen. |
1781 |
Der Fürstabt lässt im ehemaligen Siechenhaus in Bruggen ein Zuchthaus errichten. |
1781 |
Abt Beda Angehrn, stellt den Benediktinerinnen vom hl. Sakrament das dem Stift St. Gallen gehörende Schloss Glattburg bei Oberbüren als Kloster St. Gallenberg zur Verfügung. |
1781 |
Der Rat erlässt ein Verbot für das an Sonn- und Feiertagen so höchstärgerliche als unnötige übers Land gehen (Sonntagsspaziergang). |
1781 |
Die Linde auf auf dem Lindenplatz (Gallusplatz) wird mit einer drei Schuh hohen Mauer aus gehauenen Steinen eingefasst. |
1783 |
Die Fürstabtei erstellt am Rosenfeldweg die Villa Rosenfeld, sie dient als Sommersitz des Abtes. Ergänzung |
1783 bis 1795 |
Bürgermeister: Julius Hironymus Zollikofer von Altenklingen, aus der Gesellschaft zum Notenstein. |
1784 |
Josef Moser gründet und eröffnet die Brauerei Stocken. |
1784 |
In Bruggen wird die erste St. Martinskirche erbaut. |
1784 |
Das Stadthaus geht an das
Kaufmännische Directorium über, das dort gleich die bis dahin im Tiger sich befundene Postanstalt einrichtet. |
1784 bis 1785 |
Bürgermeister: Hans Albrecht Schirmer, aus der Schneiderzunft. |
1785 |
Das kaufmännische Directoriums sendet folgende Supplique an den Rat der Stadt St. Gallen. Es ist ein allgemeiner und unwidersprechlicher kaufmännischer Grundsatz: je weniger der Handel an einem Ort durch Gesetze und Einschränkungen behindert wird, je grösser der Zusammenfluss von Waren und die Anzahl der Käufer und Verkäufer ist, desto blühender wird auch der Handel selbst sein. |
1785 bis 1794 |
Bürgermeister: Hans Joachim Bernet, aus der Weberzunft. |
1786 |
30. März Karl von Schenk, Landvogt von Bregenz, schenkt Fürstabt Beda Angehrn die Gallusglocke aus der Bregenzer St. Gallus Pfarrkirche. Ergänzung |
1786 bis 1848 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Jakob Rittmeyer, Textilkaufmann. |
1787 |
Bei zwei Bruggen wird durch Jakob Altherr von Speicher eine Hüslibrücke erstellt. |
1787 |
Der Kleine und der Grosse Rat beschliessen, die Holzbrücke zum Brühltor durch eine steinerne Brücke mit Quaderstücken und einem gewölbten Bogen zu ersetzen. |
1787 |
Der Gassenbettel wird nun endgültig verboten. |
1787 |
Johann Martin Reutiner, der 1780 den ersten Buchladen der Stadt mit einer Lesebibliothek eröffnete ist zum katholischen Glauben übergetreten und muss deshalb auf das Bürgerrecht der protestantischen Stadt St. Gallen verzichten. Grund genug, damit auch sein Geschäft aufgeben zu müssen. Ergänzung |
1787 |
Die Holzbrücke über den Stadtgraben beim Schibenertor wird durch eine Steinbrücke ersetzt. |
1788 |
31. Januar In den städtischen Anstalten werden insgesamt 234 Insassen gezählt. Ergänzung |
1788 |
In der Buchbinderei Ehrenzeller im Haus zum Freieck, an der Abzweigung Turm- Spisergasse, bricht ein Brand aus, dessen angebrannte Papiervorräte bis in Bleicheli verweht werden und die dort ausgelegte Leinwand verwüstet. |
1788 |
Der Abt verbannt den Mönch Ildefons von Arx ins süddeutsche Ebringen, dieser hatte es gewagt, seine Schuldenwirtschaft zu kritisieren. |
1788 |
Gründung der Mousselinecassa, Vorschusskasse für Baumwollwaren, ab 1800 Mousseline- und Leinwandcassa, 1824 Leinwand- und Anlehenscassa. |
1788 |
Der spätere Abt, Pankraz Vorster wird als Aufwiegler in die sanktgallische Exklave Ebringen bei Freiburg im Breisgau strafversetzt. Er hatte zuvor die selbstherrliche Verwaltung durch Abt Beda kritisiert. Ergänzung |
1789 |
Fürstabt Beda Angehrn erbaut in Gossau, Verzweigung Flawil - Wil, das immer noch bestehende Zoll- und Lagerhaus. |
1789 |
Gründung der „Literarischen Gesellschaft” mit dem Ziel der Anschaffung und Besprechung von Büchern, dies „zur Ausbildung des Verstandes und zur Veredelung des Herzens gegenseitig beizutragen und ächte Aufklärung zu fördern”. |
1789 |
Die Obervögte des Fürstabtes wohnen auf Schloss Oberberg und halten dort auch Gericht. |
1789 |
Auf dem Salzmarkt, vermutlich am heutigen Bärenplatz, wird der erste öffentliche Briefeinwurf aufgestellt. |
1790 |
Das schöne Tal zwischen Nest/Riethüsli und St. Georgen wird vom Stadtarzt und Ratsherrn Bernhard Wartmann, seiner Ruhe wegen, Tal der Demut genannt. |
1790 |
Der Scheitlinsbüchel wird bis dato immer noch Linsebühlerweid genannt, sie gehört zum Besitz des Siechenhauses im Linsebühl. |
1790 |
Die letzte St. Gallermünze wird geprägt, es ist ein Sechskreuzerstück. |
1790 |
In der ganzen Ostschweiz arbeiten etwa 40'000 Textil-Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter für die St. Galler Handelsherren. |
1790 |
Die Stadt zählt ca. 8000 Einwohner. |
1790 |
Das lange bewährte (G), ein Qualitätszeichen der Stadt für beste Tücher, wird vom Rat abgeschafft. |
1790 |
Die Truppen der Republik St. Gallen bestehen aus einer Grenadierkompanie zu Pferd mit 60 Mann, einer 120 Mann starken Grenadierkompanie zu Fuss, drei Ausschussfahnen, jede etwa 150 Mann. Die erste Fahne besteht aus Männern im Alter von 18 bis 30 jahren, die zweite aus 30 bis 40 jährigen und die dritte aus 40 bis 48 jährigen. Jeder Fahne sind zwei Feldgeschütze mit 20 Kanonieren zugeteilt. Die Bollwerke und Wehren sind mit 100 Mann besetzt. 80 Konstabler bedienen die Geschütze, insgesamt etwa 1000 Mann. |
1791 bis 1791 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Ferdinant Fürchtegott Huber, Komponist. Ergänzung |
1791 |
Der Altstätter Baumeister Johann Ulrich Haltiner, von Abt Beda beauftragt, kann die Thur-Brücke bei Lütisburg ihrer Bestimmung übergeben. |
1791 |
Das darniederliegende Leinwandgewerbe erlaubt dem Rat erstmals Bleicheboden als Bauland zu vergeben. |
1791 |
Ein als erster behördlicher, im modernen Sinn bewilligter, Überbauungsplan ermöglicht den Bau der Biedermeierhäuser an der Rorschacher Strasse 1 - 25. |
1792 |
Dreikönigstag Unter dem Motto, Zahl nünt, du bist nünt scholdig, bezahlen die Gossauer dem Abt von St. Gallen keine Steuern mehr. |
1792 |
Mai Das revolutionäre Frankreich erklärt den Monarchien Österreich und Preussen den Krieg, die an der Nordwestgrenzen der Eidgenossenschaft durch das Kriegsgeschehen bedrohte Eidgenossenschaft beschliesst die Entsendung von Truppen zum Grenzschutz nach Basel. Die Stadt und der Fürstabt entsenden je ein Kontingent. Ergänzung |
1792 |
Die Stadt verkauft dem Pächter Jakob Ebneter das Löchlebad. Das Restaurant nennt sich nach einem Umbau „Löchlebad Restaurant, Cafe du Pavillon und Mineralbade-Anstalt”, der Badebetrieb als solcher muss allerdings wegen mangelndem Besuch bald wieder geschlossen werden. |
1792 |
Die Familie Orlandi aus Bevers (GR) kann mit dem Einverständnis von Abt Beda Angehrn die Burg Mammertshofen erwerben. |
1792 |
Die Säge an der Einmündung der Lämmlisbrunnenstrasse in die Rorschacherstrasse wird verkauft, Bedingung ist, diese auf ewige Zeiten zu erhalten. |
1792 |
Das Kloster zählt, den Fürstabt nicht mitgezählt, 68 Mönche und 27 Brüder, letztere nicht in Priesterwürde. |
1792 bis 1798 |
Bürgermeister: Paul Züblin, aus der Schneiderzunft. |
1793 |
12. August Die letzte Hinrichtung auf dem äbtischen Richtplatz, dort wo heute die reform. Heiligkreuzkirche steht, gilt dem Tiroler Anton Raschbüheler. |
1793/94 |
Der Girtannersche Kalender, der schon im 16. Jahrhundert existierte, wird als St. Gallischer neueingerichteter allgemeiner Kalender weitergeführt. Aus diesem erwuchs das „St. Gallische Wochenblatt”, das „Tagblatt der Stadt St. Gallen und der Cantone St. Gallen und Appenzell” und schliesslich via „St. Galler Tagblatt” schliesslich das „Tagblatt”. |
1793 bis 1798 |
Das Regiment unter Oberst Bachmann steht mit 8 Füsilier- und 2 Grenadierkompanien mit insgesamt 1208 Mann, je zur Hälfte aus St. Gallern und Glarnern, im Dienst von Sardinien. |
1794 bis 1798 |
Bürgermeister: Kaspar Steinlin, aus der Weberzunft. |
1794 bis 1856 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! David Vonwiler, Industriepionier und erfolgreicher Textilindustrieller in Neapel. |
1795 |
23. November Abt Beda nimmt unter grossem Missfallen persönlich an der Landsgemeinde von Gossau teil. |
1795 |
Recht unter revolutionärem Druck stehend, hebt Fürstabt Beda Angehrn, entgegen der Meinung des Konvents, im gütlichen Vertrag von Gossau die Leibeigenschaft und sonstige Rechte auf. |
1795 |
In seinem Manuskript zur Geschichte der Stadt St. Gallen schreibt der Stadtarzt Dr. Bernhard Wartmann, „Jedes Stadtquartier stellt eine Bürgerkompanie mit je einem Hauptmann, Leutnant, Fähnrich, Quartiermeister sowie vier Wachtmeistern und vier Korporalen.” |
1795 |
Der Hof Diepoldsau kauft sich mit 1200 Gulden von der Abtei St. Gallen frei. |
1795 |
Der Ratsherr und Stadtarzt Bernhard Wartmann schreibt über das Brühltor: Wenige Strassen in der Welt werden so stark gebraucht wie die Strasse von St. Gallen bis Rorschach; Tag und Nacht findet man immer auf derselben Menschen, Pferde, Kutschen und Wagen. |
1795 |
In der Mühlenenschlucht werden neun Mühlbetriebe gezählt. |
1795 bis 1798 |
Bürgermeister: Daniel Girtanner, aus der Schneiderzunft. |
1795 bis 1798 |
Am Rathaus wird auf der Seite zur Marktgasse der Treppengiebel mit einem geschwungenen Giebel ersetzt. |
1796 |
18. Januar Der Konvent des Klosters stimmt dem von Abt Beda gütlich beschlossenen Vertrag von Gossau, betreffs Auflösung der Leibeigenschaft, endlich ebenfalls zu. |
1796 |
Dezember Um Korn für die Bevölkerung zu erbitten (für das Schweizergebiet herrschte eine Getreidesperre), besucht Abt Bankraz im Heerlager zu Offenburg Karl von Österreich. Die Hoffnung erfüllt sich nicht, er bekommt stattdessen eine ansehnlich Menge Früchte. Ergänzung |
1796 |
Abt Pankraz Vorster (letzter St. Galler Abt), Abt bis 1805. Ergänzung |
1796 |
Um gegen die aus Süddeutschland heranrückenden Franzosen gewappnet zu sein, lässt der Feldkircher Stadtrat das weniger wertvoll eingestufte Kirchensilber Kistenweise zum einschmelzen in die Münzwerkstätte der Stadt St. Gallen transportieren, mit dem Erlös kauft er Kriegsmaterial. |
1796 |
Der Rat untersagt das Tanzen, egal ob Privat oder in Wirtshäusern. |
1797 bis 1869 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Gallus Jakob Baumgartner, Staatsarchivar, Grosser Rat, Staatsschreiber, Legationsrat, Regierungsrat, Landammann, Ständerat. Ergänzung |
1797 |
Abt Pankraz Vorster vollendet die neue Pfalz. |
1797 |
Februar Bauern aus Straubenzell, Gaiserwald und Gossau stossen nach St. Gallen vor, sie wollen zwei durch äbtische Richter verurteilte Volksführer befreien. Das misslingt, den die Tore zum Kloster werden rechtzeitig geschlossen, nach mehrstündigem Ausharren ziehen sie sich wieder zurück. |
1797 |
Abt Pankraz Vorster gewährt der alten Landschaft ein eigenes Siegel und den Gotteshausleuten die Wahl eines Landrats. |
1797 |
Der täglich am Mittag zu hörende Auftritt der Turmbläser zu St. Mangen und St. Laurenzen wird eingestellt. |
1797 |
17/18. Juli Die städtische Grenadier-Kompanie zu Fuss feiert mit grossem Pomp ihr hundertjähriges Bestehen. Scheibenschiessen und militärische Übungen, wie auch das Übernachten in Zelten, werden in diesen zwei Tagen vor grossem Publikum demonstriert. |
1798 |
1. Februar Da Abt Pankraz Vorster dem Volk stur keine Rechte abtreten will erklärt sein Landvogt Karl Müller von Friedberg, Müller-Friedberg genannt, die Toggenburger von sich aus für frei. |
1798 |
21. März Das Stift St. Gallen entsagt allen seinen weltlichen Rechten im Thurgau. |
1798 |
24. März Im städtischen Postgebäude weigern sich delegierte der Stadt, des Toggenburgs, des Rheintals und des Thurgaus, die von Frankreich geforderte Einheitsverfassung anzunehmen. Ergänzung
|
1798 |
29. April In der St. Laurenzenkirche findet die letzte Burgerversammlung der alten Stadtrepublik statt. Unter dem Zwang der Verhältnisse nehmen sie die Helvetische Konstitution, mit dem Kanton Säntis an. Ergänzung |
1798 |
April Das Rathaus am Markt, inzwischen zum Gemeindehaus umbenannt, beherbergt eine den Franzosen genehme provisorische Regierung, Munizipalrat. |
1798 |
April Mit der Revolution wird unter anderem auch die Zunftordnung liquidiert, damit ist es mit den Versammlungen und geselligen Treffen der Zünfter, inspesondere jener der Metzger in ihrem Zunfthaus an der Metzgergasse, dass später Gasthaus zum Goldenen Lamm wird (heute Goldenes Schäfli), vorbei. |
1798 |
10. Mai Stadtbesetzung durch etwa 1200 Mann der französische Truppen, dass Kloster wird zu einem grossen Teil in ein Lazarett umgewandelt. |
1798 |
4. Juli St. Gallen wird Hauptort des Kantons Sentis, mit Diplomatie wird Appenzell verdrängt, dass eigentlich zuerst als Hauptort vorgesehen war. Das Gebiet besteht aus der Stadt und Fürstabtei St. Gallen, der Landvogtei Rheintal und den beiden Appenzell, die Epoche der Helvetic beginnt. |
1798 |
30. August Die Stadtbürger nehmen nach dem Verfassungsschwur auf die Helvetic auf dem kleinen Brühl gemeinsam ein Mal ein. |
1798 |
Der Buchdrucker, Johannes Zollikofer gründete eine Buchdruckerei. Ergänzung |
1798 bis 1799 |
September bis Mai Die Stadt wird verpflichtet in dieser Zeit ca. 500 Soldaten der französischen Besatzungsmacht zu unterhalten. Bemittelte Familie müssen bis zu sechs, ärmere mindestens einen Soldaten beherbergen und verpflegen |
1798 |
Nach etlichen Besitzerwechseln ist die Abtei St. Gallen wieder Besitzer der Burg Blatten bei Oberriet |
1798 |
Das Haus zum Schifflin an der Multergasse später Hotel Schiff, wird erstmals in einem Kaufschuldenbrief erwähnt. |
1798 |
Die armen Schwestern zur Gnadenstätte der Mutter vom guten Rat und des heiligen Antonius von Padua in Notkersegg müssen den sie bedrängenden wilden französischen Soldaten den Wein in Kupfergelten und Kübeln reichen. |
1798 |
Nach der Schlacht von Zürich dient beim (Bild) ein Bauernhof als Unterkunft für die sich zurückziehenden Russen. |
1798 |
Die obrigkeitliche Leinwandcassa wird liquidiert. |
1798 |
Die meisten Stimmberechtigten Appenzeller wehren sich gegen den erzwungenen Bürgereid und verbrennen die noch im Frühjahr errichteten Freiheitsbäume. Der helvetische Regierungsstatthalter in St. Gallen lässt daraufhin Appenzell Innerrhoden durch helvetische Truppenverbände besetzen, was deren Widerstand bricht. |
1798  |
Eilpostwagen mit Passgiermöglichkeit erreichen nun jeweils am Dienstag- und Freitagmorgen von Zürich via Winterthur, Wil, Uzwil, Flawil, nach ca. 8 Stunden die Stadt St. Gallen. In umgekehrter Reihenfolge starten die Postwagen jeweils am betreffenden Nachmittag nach Zürich. |
1798 |
Die Gesellschaft zum Notvesten (Notensteiner), ein Zusammenschluss von Kaufleuten und anderen Personen, Standeszunft der St. Galler Kaufleute, wird offiziell aufgelöst, eine bestätigende Urkunde fehlt. |
1798 |
Zwei Ratsherren und ein Weibel müssen durch die Gassen patrouillieren um während der Predigten das unzeitige Herumschweifen zu verhindern. |
1798 bis 1918 |
Tablat existiert als politische Gemeinde. |
1798 bis 1803 |
Präsident des Munizipalitätsrats: Kaspar Scheitlin. |
1798 |
Fürstabt Pankraz Vorster flieht mit seinen Getreuen in die von der Abtei St. Gallen an die Grafen von Montfort-Tettnang verpfändete Ortschaft Neuravensburg (De). |
1798 |
Die Stadtbehörden überlassen dem Regierungsstatthalter des Kantons Sentis, Dr. Johann Caspar Bolt, das ehemalige Bürgermeisterhaus zur Münze, der dem Haus den Namen (Zur Freundschaft) gibt. Es stand zwischen dem Löchlebad und dem Schibenertor, also da wo später die nun auch schon wieder abgerissene Union gebaut wurde. |
1798 |
Bürgermeister: Hans Kaspar Girtanner. |
1798 |
Präsident der Municipalität: Kaspar Steinlin, bis 1803. |
1798 |
An der Stelle des Gesellenhauses der Notensteiner wird das Haus der Bank Wegelin erbaut. Kommentar |
1798 |
Die Stadt St. Gallen verliert ihre Herrschaftsrechte über Bürglen TG. Ergänzung |
1798 |
Mit dem Einzug der französischen Armee in die Stadt wird die Milizgesellschaft verboten. Ergänzung |
1799 |
4. Januar Die noch verbliebenen Konventualen des Klosters St. Gallen werden verbannt, indem sie unter militärischer Begleitung bei St. Margrethen auf dem gefrorenen Rhein ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen werden. Sie finden humanitäre Aufnahme in der Zisterzienserabtei Mehrerau im Vorarlbergischen. |
1799 |
21. Januar Städtischer Nationalfeiertag. Auf höheren Befehl hin, wird die Stadt verpflichtet, sich der Hinrichtung des Bourbonenkönigs Ludwig XVI. vom 21. Januar 1793 festlich zu gedenken. Besatzungsgeneral Lautier Xaintrailles führt mit einem Freiheitsfest und einer feierlichen Truppenparade auf dem Klosterplatz und in der Stadt der Bevölkerung die Vorzüge der neuen Republik vor Augen. Ergänzung |
1799 |
15. Februar Die Munizipalität, später Gemeinderat, wird gewählt. Dieser Tag wird als Geburtstag der Einwohnergemeinde bezeichnet. |
1799 |
2. bis 21. Mai Koalitionskrieg, nachdem es den Österreichern gelungen ist, über den Rhein in die Schweiz vorzudringen, verlassen die Franzosen die Stadt. Die Österreicher werden herzlich willkommen geheissen. |
1799 |
26. Mai Fürstabt Pankraz Vorster kehrt aus seinem Exil in Neuravensburg (De) nach St. Gallen zurück, er will die Abtei wieder aufbauen, sie aus der Schweiz herauslösen und dem Heiligen Römischen Reich angliedern. Nach dem Sieg der Franzosen gegenüber der Koalition ist es aber endgültig vorbei mit seiner Herrschaft. |
1799 |
25./26. September Die Siege der Franzosen bei Zürich und Schänis veranlassen die Koalitionstruppen sich aus dem Raum Ostschweiz zurück zu ziehen, was natürlich das sofortige Nachrücken und die Wiederbesetzung der Stadt durch französische Truppen zur Folge hat. |
1799 |
7. Oktober Die französische Besatzungsmacht verlangt von der Stadt 150'000 Gulden, wobei die eine Hälfte bereits in 24 Std. und die zweite in vier Tagen fällig ist. Durch Mitglieder der Munizipalität wird die Kürzung des offiziell nicht als Kontribution geltenden Betrags auf 200'000 Livres erreicht. |
1799 |
Das Restaurant Alt St. Gallen dient als Präfektur der Franzosen. |
1799 |
Der helvetische Kommisär in der Ostschweiz, Johann Jakob Erlacher von Basel, beauftragt die Konfiszierung des klösterlichen Vermögens sicherzustellen und befielt im weiteren am Hofportal der Abtei den Statuen von Gallus und Otmar die Köpfe abzuschlagen, sowie das Karlstorrelief zu vernichten und in der Stadt alle städtischen Wappen zu entfernen. Ergänzung |
1800  |
Der zweistöckige Holzerker zum (Feigenbaum), Webergasse 9, wird gebaut. |
1800  |
Im Kubel erstellt das Kloster St. Gallen für den Saumweg nach Herisau die Holzbrücke „Hüslibrücke” über die Sitter. |
1800  |
Der zweistöckige Holzerker (zur Engelburg), Brühlgasse 29, wird erstellt. |
1800  |
Die Stadt zählt ca. 8000 Einwohner. |
1800 |
An der Kapelle St. Wolfgang im Haggen muss die westliche Langseite neu fundamentiert werden, auch wird eine Glocke umgegossen. |
1800 bis 1839 |
Der Grüne Turm, an der Einmündung der Gallusstrasse in den Oberen Graben, dient jetzt als Zuchthaus für Kettensträflinge, diese müssen jeweils die Strassen und Plätze reinigen. |