1801 |
Frühjahr Die Theatergruppe „Deutsche Löhlein'sche Theatergesellschaft” bekommt von der Stadtbehörde keine Erlaubnis, in der Stadt aufzutreten. Ihr Bühnenstück, „Die edle Lüge” von August von Kotzebue, wird deshalb in einer Bretterbude im Langacker gezeigt. |
1801 |
14. Oktober Nachdem das Provisorium im Langacker nicht genügt, lassen sich die Stadtbehörden schliesslich doch erweichen und stellen der Theatergruppe „Deutsche Löhlein'sche Theatergesellschaft” den Kloster-Marstall zur Verfügung. Zur Premiere des ersten St. Gallertheaters wird „Die Silberne Hochzeit oder das Glück des zufriedenen Landmanns” von Kotzebue aufgeführt. |
1801 |
23. Dezember Erstmals erscheint das neue „St. Gallische Wochenblatt”. Es gilt als eigentliche Vorgängerin des „Tagblatts der Stadt St. Gallen”, dem heutigen „Tagblatt”. |
1801 |
Freigabe der Stadtmauer, sie kann jetzt in Privatbesitz übergehen. Häuserbesitzer an der Mauer dürfen nun Fenster einbauen oder unter Umständen sogar Mauerstücke abtragen. |
1801 |
Der Waadtländer Marc-Antoine Pellis führt mit der Spinnerei - Aktiengesellschaft St. Gallen die ersten Spinnmaschinen der Schweiz ein, es handelt sich um englische Spinnmaschinen mit Mules und Göpelantrieb. Die Spinnerei wird im Ostteil des aufgehobenen Klosters installiert, das durch die helvetische Konfiszierung aller klösterlichen Güter leer stand. Ergänzung |
1802 |
Caspar Zylis Sohn erwirbt für die Bank Zyli das Haus zum Nothveststein (Notenstein). |
1802 |
Ausserhalb der Stadtmauer, am Multertor in Richtung Süden, werden am oberen Graben die ersten Häuser gebaut. |
1802 |
Die französische Besatzungsmacht unter General Rey verordnet für die Stadt die Ablieferung aller Waffen zuhanden des Platzkommandos, ausgenommen vom Befehl sind 20 Mann der Bürgerwache und die Bleicher. |
1803 |
4. Februar Unter der Leitung von Hauptmann Wipf aus Schaffausen gehen über 600 Mann der dritten helvetischen Halbbrigade an Bord des französischen Kriegsschiffes Le Redoutable, darunter viele Stadt St. Galler. Sie kämpfen in der Folge auf Saint Domingue für den französischen Konsul der die seit 1797 verbotene Sklaverei wieder einführen will. Ergänzung |
1803 |
15. April Ausrufung des Cantons St. Gallen durch den ehemaligen äbtischen Obervogt Karl Müller-Friedberg. Dieses Datum wird als eigentlicher Gründungstag des Kantons St. Gallen bezeichnet. Die Stadt St. Gallen wird Kantonshauptort. |
1803 |
29. Dezember Ernennung des in königlich-spanischen Diensten gewesenen Josef Stierli aus St. Fiden zum ersten Kommandanten des neu gegründeten St. Gallischen Landjägerkorps. |
1803 |
Abt Pankraz Vorster flieht mit einem grossen Teil des klösterlichen Vermögens nach Wien. |
1803 |
Rotmonten wird zusammen mit St. Georgen der Gemeinde Tablat zugeteilt. |
1803 |
Die Druckerei Johannes Zollikofer übernimmt das St. Gallische Wochenblatt. |
1803 |
Karl Müller-Friedberg, ehemaliger Statthalter auf Oberberg, erhält von Napoleon den Auftrag eine konstituierende Versammlung einzuberufen. |
1803 |
Der Kanton errichtet im „Grünen Turm” an der Südwestecke der Stadtmauer, dort wo heute die Gallusstrasse vom oberen Graben abzweigt, eine Strafvollzugsanstalt für Kettensträflinge. Ergänzung |
1803 bis 1814 |
Kaspar Steinlin wird Syndicus, bis 1814. |
1803 bis 1848 |
18. Mai Das Appelationsgericht fällt in dieser Zeit 27 Todesurteile wovon 17 auf der Laimat vollstreckt werden. |
1804 |
18. Mai Die kantonale Militärorganisation hält an der bisherigen Verpflichtung fest, Wehrmänner müssen sich die Waffen und die Bekleidung weiterhin selber beschaffen. |
1805 |
8. Mai Der Grosse Rat beschliesst mit 36 zu 33 Stimmen das Kloster aufzuheben. Die Regierungsmehrheit war der Auffassung, dass das Kloster schon 1798 aufgehoben worden sei, demnach war es eher eine Bestätigung als ein Beschluss. Kommentar |
1805 |
Der Umbau im Kloster manifestiert sich vor allem in der leichten Versetzung des Abttrohns und die Umfunktionierung des Hochaltars in einen Gemeindealtar. |
1805 |
An den Häusern der Stadt werden, um das Auffinden von Personen zu erleichtern, Assekuranznummern angebracht. Ergänzung |
1805 |
Der erste Landammann des neuen Kantons St. Gallen, Karl Müller-Friedberg, gründet die „Theater-Actionnairs-Gesellschaft”, aus dem schliesslich das Theater St. Gallen wird. |
1806 bis 1885 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Carl Arnold Gonzenbach, Maler, Kupferstecher und Zeichner. |
1806 |
25. September Gründung der Heimatschutzsektion St. Gallen. |
1806 |
Karl Müller-Friedberg, Mitbegründer des Kantons St. Gallen und Gallus Jakob Baumgartner „Kantonsrat” aus Altstätten gründen die Zeitung „Der Erzähler”. |
1806 |
Dammbruch am mittleren Burgweiher, dieser muss mit Erde und Lehm neu befestigt werden. |
1806 |
Das St. Katharinenklösterchen bekommt eine Orgel im Louis XVI Stil. |
1806 |
Der Rat lässt zwischen Multertor, via Kugelmoos nach Platten die Blattenstrasse anlegen. |
1806 |
Nach der Klosteraufhebung wird unter anderem auch das bis dahin in dessen Besitz gewesene Schloss Roggwil an Güterhändler verschachert. |
1806 |
Das dem Kloster St. Gallen gehörende Wasserschloss Hagenwil, wird nach Aufhebung des Klosters vom damaligen Verwalter, Benedikt Angehrn, gekauft. Ergänzung |
1806 |
Der Kanton St. Gallen verkauft die ehemals dem Koster St. Gallen gehörende Gemeinde Ebringen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald an Baden De. |
1807 |
8. Mai Liquidation des Klosters und seines Besitzes, die Besitztümer und Vermögenswerte der Abtei werden zwischen dem Kanton und den Katholiken aufgeteilt. |
1807 |
31. Juli Obwohl die Behörden den Einsturz der sich kurz vor ihrem Abbruch befindenden Holzbrücke in Kräzern befürchteten, kann ein Glockentransport von über neun Tonnen, gezogen von 18 Pferden die Brücke passieren und zur protestantischen Kirche in Herisau weitergeführt werden. Ergänzung |
1807 |
Die barocke Schutzengelkapelle vor dem nordwestlichen Eingang zur Stiftskirche wird nach nur 41 Jahren wieder abgerissen. |
1807 |
Bruggen erhält eine eigene, katholische Pfarrei (St. Martin-Bruggen). |
1808 bis 1868 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Johann Jacob Rietmann, Zeichner und Kupferstecher. Ergänzung |
1808 bis 1868 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Carl August von Gonzenbach, Historiker, Nationalrat, Kantonsrichter und Präsident des Kaufmännischen Directoriums. Ergänzung |
1808 |
Baubeginn für das Bleicheliquartier. |
1808 |
Der Pulver- oder Ladererturm bei St. Mangen, sowie der Harzturm oben an der Metzgergasse und grosse Mauerteile werden geschleift, die Steine werden für den Bau des neuen Waisenhauses an der Rosenbergstrasse verwendet. |
1808 |
Das um 1150 herum entstandene romanische Kreuz des Klosters St. Gallen bekommt im Kreuzgang des Klosters Maria vom guten Rat und des hl. Antonius von Padua in Notkersegg einen neuen Platz. |
1808 bis 1810 |
Bau des heutigen Hochaltars im Kloster. |
1808  |
Der klösterliche Herrschaftssitz, die Rehburg an der Rorschacherstrasse, wird gebaut. |
1808  |
Die seit 1801 bestehende „Spinnerei - Aktiengesellschaft St. Gallen”, die im Ostteil des leerstehenden Klosters einquartiert, mit modernsten englischen Baumwollspinnereimaschinen arbeitete, muss aus finanziellen Gründen ihre Fabrikation im Tuchhaus an der Neugasse weiter betreiben. Ergänzung |
1808 bis 1810 |
Der einstige Otmarschor im Westen der Kathedrale wird abgebrochen. Joseph Simon Moosbrugger erstellt an dessen Stelle eine Empore. |
1808/9 |
Das Gymnasium Katholischer Fundation, später Katholische Kantons Realschule, öffnet im ehemaligen Klostergebäude seine Tore. |
1808/9 |
Die St. Martinskirche in Bruggen bekommt einen Glockenturm. Ergänzung |
1809 |
Georg Leonhard Hartmann schafft eine Kupferplatte mit den Grundrissen der Stadt St. Gallen, wobei sich die Genauigkeit hauptsächlich auf das Abschreiten des zu skizierenden Teils beschränkt. Das Original ist im Besitze des Vermessungsamtes. |
1809 |
Abbruch der Mauer zwischen Brühl- und Pletztor, mit dabei ist leider auch der zur Befestigung gehörende Michaelsturm der etwa in der Mitte zwischen den beiden Toren stand. |
1809 |
In der Stadt werden 7388 Reformierte und 730 Katholiken, insgesamt also 8118 Personen gezählt. |
1810 |
Aus einem Bauernhaus auf dem vormals Studegüggi oder Chrützberg genannten Stadthügel, wird das Restaurant Freudenberg errichtet. Ergänzung |
1810  |
Der Holzerker, Metzgergasse 7, wird erstellt. |
1810 bis 1980 |
Der um ca. 1518 erstellte Runde Turm neben dem Karlstor, einst Teil der Befestigungsanlagen, wird als Gefängnis genutzt. |
1811 |
12. Juli Das neue Waisenhaus am Fusse des Rosenbergs, später Verkehrsschule, kann bezogen werden. Das Fundamentmaterial stammt aus dem abgebrochenen Pulverturm bei St. Mangen und dem Harzturm oben an der Metzgergasse. |
1811 |
16. Oktober Die Kräzernbrücke wird eingeweiht, es handelt sich hiermit um die erste Vollsteinbrücke die in derartig enormer Höhe (Zeitchronik), 25m einen Fluss, die Sitter überspannt. Für den Bau, der vier statt zwei Jahre dauerte und fünfmal mehr Kosten verursachte als veranschlagt, wurden auch Sträflinge eingesetzt. Anekdote |
1811 |
Der Turm des Karlstores wird zum Kantonalen Untersuchungsgefängnis umgebaut. |
1811 |
Michael Weniger und Johann Jakob Rieter bauen am Standort der einstigen oberen Klostermühle und späteren Maestrani Schokoladenfabrik eine Spinnerei. Ergänzung |
1811 |
Gründung der Zinstragenden Ersparungs-Cassa der Stadt-Gemeinde St. Gallen. |
1811 |
Das Restaurant der Brauerei Stocken wird eingeweiht. |
1812 bis 1791 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Friedrich Albert Wenner, Industriepionier im Bereich der Textilproduktion in Süditalien.. |
1812 |
15. August Dämme, Brücken, Stege werden zum Spielball der hochgehenden Steinach, in der Abraham Hofmann mit Holzfischen beschäftigt, sein Leben lassen muss. |
1812 bis 1888 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Arnold Halder, Kaufmann und Liederdichter. |
1812 |
Das Kaufmännische Direktorium (Handelskammer) stellt in einer Eingabe an die Kantonsregierung fest, dass wegen der französischen Zollpolitik mehrere tausend Menschen bitterste Not erleiden müssen. |
1812 |
Bartholome Rheiner eröffnet in der Spiservorstadt das momentan einzige öffentliche Bad der Stadt. |
1812 |
In der Stadt sind vier Pflastermeister für den Unterhalt von Strassen und Plätzen zuständig. |
1812 |
Neun Lohnkutschereien unterhalten den Verkehr in der Stadt und der Umgebung. |
1812 |
Die Stadt St. Gallen hat 8900 Einwohner. |
1812 |
Die Buchdruckerei Zollikofer und Züblin an der Neugasse geben das erste Adressbuch von St. Gallen heraus. |
1812 |
Die Klosterfrauen des St. Wiboradaklosters in St. Georgen werden angewiesen keine Novizinnen mehr aufzunehmen, dass Verdikt führt zum Untergang des kleinen Klosters. |
1812 |
Die Besitzer des Geländes, auf dem später der Stadtpark entstehen wird, die Familie Scherer, erbaut einen Pavillon, heute Stadtpark-Pavillon genannt. Vorab die städtische Oberschicht frönt dort dem Badevergnügen. |
1812 |
Eröffnung der Landstrasse vom Schibenertor bis Zürich. |
1813 bis 1904 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Gaspard Gsell, Glasmaler. Ergänzung |
1813 bis 1893 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Marrhäus Hipp, Uhrmacher und Erfinder. Ergänzung |
1813 bis 1898 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Johann Christoph Kunkler, Architekt. Ergänzung |
1813 |
Teile des 1807 von der Stadt St. Gallen konfiszierten Klosterbesitzes werden den Katholiken zurückgegeben. |
1813 |
Die Verwaltung der katholischen Kirchengüter wird dem Kath.- Administrationsrat als Rechtsnachfolger der Abtei anvertraut. |
1814 |
31. August Der katholische und evangelische Konfessionsteil erlangen öffentlich-rechtliche Anerkennung. |
1814 |
25. September Um dem Zorn der anrückenden Rheintaler-Bauern zu entgehen flieht Karl Müller-Friedberg, zusammen mit den Regierungsräten Julius Zollikofer und Dominik Gmür, nach Romanshorn. |
1814 |
Teilweise mit Waffengewalt schafft es Karl Müller-Friedberg, den Mediationskanton St. Gallen gegen partikulare Interessen zu verteidigen. |
1814 |
syndicus: Johann Jakob Mayer, bis 1816. |
1815 bis 1896 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Jacob Laurenz Gsell, beteiligt an einem Handelsunternehmen in Rio de Janeiro, später nach seiner Rückkehr Gründungsmitglied der Helvetia-Versicherung, Bankpräsident der Deutsch Schweizerischen Creditbank und Bezirksrichter. Ergänzung / Kommentar |
1815 |
Für die Stadt sind vier Polizeidiener angestellt. |
1815  |
Die ehemaligen Bleichen werden als Pflanzplätze an die Bürger vermietet. |
1815  |
Auf der zuvor geschaffenen Westempore in der Kathedrale St. Gallen kann eine Orgel geweiht werden. |
1815  |
Vom grünen Turm oben bei der heutigen Einmündung der Gallusstrasse in den Oberen Graben wird in Richtung Norden der Stadtgraben ausgefüllt. Ergänzung |
1815 |
8. Juni Die Bürgerliche Witwen- und Waisenstiftung wird gegründet. |
1816 |
16. Januar Die erste St. Galler Loge, die Eintracht, wird gegründet. |
1816 bis 1897 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Arnold Otto Aepli, Jurist, Politiker und Diplomat. Ergänzung |
1816 |
Die von den Winterthurer Unternehmer Hans Ulrich Graf und Johann Jacob Rieter erbaute Spinnerei Buchenthal nimmt mit 36 Spinnstühlen den Betrieb auf. |
1816 |
Präsident des Stadtrates: Hermann Fels, bis 1829. |
1816 |
Eine Hungersnot mit gegen 2000 Toten bewirkt, dass die Hülfsgesellschaft der Stadt St. Gallen wieder ins Leben gerufen wird. Ergänzung |
1816 |
Gemüts- und Geisteskranke Menschen bekommen im Näfenacker beim Steingrübli eine abgesonderte Unterkunft „Tollhaus”. Ergänzung |
1816 |
Präsident des Stadtrates: Joachim Steinmann, bis 1831. |
1816 |
Das neue Organisationsgesetz bestimmt, dass sich der Gemeinderat neu Stadtrat nennt. |
1816/17 |
Mit dem Ziel, der Hungersnot etwas entgegen zu wirken, wird die „bürgerliche Kuhweide” am Bernegghang in zahlreiche Bödenen (Pflanzplätze) aufgeteilt und günstig verpachtet. |
1817 |
17. September Christoph, der eine Sohn von Anna Maria Högger, fällt in der Neugasse, etwa auf der Höhe von Gerber Scheitlin, an der tiefsten Stelle in den Wasserkanal. Ein anderer Knabe, armer Bursche genannt, rettet ihm das Leben. |
1817 |
Die Zahl der Polizeidiener wird um eine Person erhöht, es sind jetzt insgesamt deren fünf Mann. |
1817 bis 1819 |
Um die Rissbildung und deren Verbreiterung in den Mauern des Klosters zu eliminieren, werden in den Wänden Balken und Klammern zur statische Sicherungen eingebaut. |
1817 |
Das Elend der Hungersnot im weiteren Umfeld der Stadt zeigt sich eindrücklich, wenn Mütter Ihre Kinder wie Schafe auf die Weide schicken um dort das Gras zu essen. Ein kleiner Lichtblick kommt aus Russland, Zar Alexander I. sendet immerhin 100'000 Rubel als Hilfsgelder. |
1818 bis 1898 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Dr. med. Theodor Gsell Fels, Sachbuchautor Kunsthistoriker und Mediziner. |
1818 |
15. Mai Eine Verordnung des kleinen Rates über Aufenthalt und Verkehr der Juden, erweitert etwas deren Bewegungsfreitheit. |
1819 bis 1896 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Johann Jakob Weilenmann, Alpinist. Ergänzung |
1818 |
Der Russlandfeldzug bewirkt einen starken Bestellrückgang von Tuch aus St. Gallen. In der Folge wird auf den ehmealigen Bleichen Korn angesäht. |
1818 |
Stillegung der Spinnereibetriebe im aufgehobenen Kloster. |
1819 |
29. Januar Die St. Gallische Naturwissenschaftliche Gesellschaft (NWG) wird gegründet. |
1819 |
Der Gefängnisturm auf der Hinterseite des Rest. Hirschen in St. Fiden wird abgebrochen. |
1819 |
Christian Fischbacher aus dem St. Gallischen Toggenburg legt als 16jähriger den Grundstein für eine Textilfirma in St. Gallen die heute weltweit bekannt ist. |
1820 |
Der Rat ersteht das Rietmännische Haus zu St. Gallibrunn (Wassergasse) um das neue Fremdenspital einzurichten. Ergänzung |
1820  |
Der Holzerker zur (Klarheit), Webergasse 20, wird erstellt. |
1820 bis 1904 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Emil Rittmeyer, Sohn des Stickereiunternehmers Jacob Bartholome Rittmeyer, Maler mit Vorliebe für Genre- und Historiengemälde, wie z.B das Gemälde wo Johannes Kessler die Bibel erklärt usw. |
1821 |
Michael Weniger aus Sigmaringen (De) eröffnet in St. Georgen (Schlipf) am Bach eine kleine Giesserei. |
1821 |
Der Männerchor Harmonie der Stadt St. Gallen wird gegründet. |
1822 |
Die in der Stadt niedergelassenen Katholiken gründen eine eigene Schulgemeinde. |
1823 |
Die Bulle von Pius VII. bestätigen nun auch die kirchliche Aufhebung des Klosters. |
1823 |
Zwecks Nutzung der Wasserkraft, erstellt Michael Weniger im Philosophental einen Stauweiher (Wenigerweiher). |
1823 |
Die Torbogen der äusseren Vorwerke des Müller- und des Spisertores werden abgerissen. |
1824 bis 1883 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Theodor Hahn, Apotheker, Heilpraktiker. Ergänzung |
1824 |
27. September Gründung des Doppelbistums von St. Gallen und Chur, Bischof wird Karl Rudolf von Buol-Schauenstein, die Stiftskirche St. Gallen wird Kathedrale. Sein Amt als Bischof bekleidet er bis 1833. |
1824 |
Das Gregoriusfest wird erstmals Jugendfest genannt, heute Kinderfest. Ergänzung |
1824 |
Im Moos bei Bruggen wird ein römischer Münzenschatz gefunden. |
1824 |
Gründung der Zofingia am Gymnasium St. Gallen. Ergänzung |
1824 |
Der Stadtrat erachtet es als notwendig den Polizeiverwalter anzuweisen, den Harschieren rund um unsere Hauptkirche (St. Laurenzen) ein besseres Benehmen beizubringen. |
1824 bis 1841 |
Im Tuchhaus an der Neugasse, auch Bürgermange genannt, wird die Bürgerliche Knabenrealschule eingerichtet. |
1825 |
20. April Die Finanzkommission im Regierungsgebäude in St. Gallen versteigert die dem Kanton gehörende „Burg Waldegg”. Neuer Besitzer ist der St. Galler Kaufmann Johann Jakob Täschler, der darin eine Rotfärberei einrichtet. |
1825 |
Die Stadt zählt, Straubenzell und Tablat einberechnet, 177 Quellen und Brunnenstuben. Von Ausnahmen abgesehen werden diese von einem Brunnenmeister, einem Unterbrunnenmeister, vier Brunnenknechten und drei Handlangern unterhalten. |
1826 |
In der Multergasse werden die ersten Gaslaternen aufgestellt. |
1826 |
Der übliche Weinzehnt von Wasserburg am Bodensee an das Kloster St. Gallen wird aufgehoben. |
1826 |
Der Metzger und Wirt Johann Jakob Müller wird Besitzer des einstigen Zunfthauses der Metzger in der Metzgergasse. Er nennt es Restaurant zum goldenen Lamm, 60 Jahre später wird erstmals der Name zum goldenen Schäfli genannt. |
1826 |
Beim Schützengarten wird eine neue Schiessanlage eröffnet. |
1827 |
Der Kunstverein wird gegründet. |
1827 |
Die Durchfahrt beim Spisertor wird erweitert. |
1827 |
Die Leinwandschau, eine einst für die Qualitätstücher unserer Stadt sehr wichtige Kontrolle, wird aufgehoben. |
1828 |
31. März Im Protokoll der Baukomission heisst es, der Wasserkanal im Gänglein ist in sehr schlechtem Zustand und bedarf dringend einer Wiederherstellung. Ergänzung |
1828 bis 1914 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Otto Henne am Rhyn, Schriftsteller, Staatsarchivar in St. Gallen. |
1828 |
Michael Weniger gründet die Maschinenfabrik St. Georgen, die in der Folge bis zu 420 Arbeiter beschäftigt. |
1828 |
Zum Trocknen von gefärbten Stoffbahnen wird der Tröckneturm errichtet, er gehört zu einer Rotfärberei die nach Aufhebung des Klosters in der Burg Waldegg eingerichtet wurde. |
1828 |
Das Schuh- und Schmalzhaus an der Marktgasse, oben bei der Schiedmauer, wird abgerissen und an selbiger Stelle ein neues Markthaus erstellt. |
1828 |
Der Zugang zum Klosterhof, bis dahin eine Verlängerung der Kugelgasse durch das Hoftor in der Schiedmauer, wird um ca. 50m nach Westen verschoben. Ergänzung |
1828 |
Johann Zuber erstellt den ersten trigonometrisch vermessenen Stadtplan. |
1828 |
Die aus dem Spätmittelalter stammende Hüslibrücke im Martinstobel (Martinsbrücke), wird durch eine gleichgeartete Brücke ersetzt. |
1829 |
Über das frühere St. Fiden steht im „Neujahrsblatt” unter anderem folgende Beschreibung: Dieses Dörfchen liegt auf einer schönen Ebene, eine Viertelstunde nordöstlich von St. Gallen, für dessen katholische Bevölkerung es der Begräbnisort ist. |
1829 |
Karl Müller-Friedberg, bittet den einstigen Abt Pankraz Vorster um Verzeihung. Er hatte aus Sicht des Klosters im Toggenburg die Interessen des Klosters verraten. Der ehemalige Abt vergibt ihm mittels eines Briefes. |
1829 |
Bankraz Vorster, der letzte Abt von St. Gallen, stirbt im Kloster Muri AG. |
1829 |
Präsident des Stadtrates: Dr. med. Bernhard Wild, bis 1830. |
1830 |
27. Januar Während 6 Tagen wütet an der St. Magnihalde ein Grossbrand dem acht Menschen zum Opfer fallen und 12 Gebäude zerstört werden. |
1830 bis 1902 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Friedrich Bernhard Wartmann, Botaniker und Pflanzensammler. |
1830 |
Der Brunnen auf dem Brunnenplatz vor der Hexenburg in der Hinteren Lauben wird durch einen neuen aus Eichenholz ersetzt. |
1830 |
Ein junger Mann wird wegen öffentlichem Karessieren einer Jungfrau ins Gefängnis gebracht. |
1830 |
Präsident des Stadtrates: Karl August Gonzenbach, bis 1831. |
1830  |
Das Fehrsche Schössli am Höhenweg erhält einen Treppenturm. |
1830 |
Johann Früh aus Mogelsberg kauft dem Wirt im „Gänglein” (Restaurant an der Verbindung zwischen Schmid-Multergasse) dessen Haus für 12'0000 Gulden ab und nennt das Restaurant neu „Toggenburg”, damit wird das „Gänglein” zum Toggenburggässlein. Ergänzung |
1831 |
3. Januar Eine freisinnige Zeitung mit Namen „St. Galler Zeitung” kommt auf dem Markt. |
1831 |
12. Januar Der kantonale Verfassungsrat wird unter Druck gesetzt. Zahlreiche Demokraten aus Altstätten sorgen vor der Türe des Verfassungsrates im Regierungsgebäude für Unruhe, damit dieser das Referendum bejahe, was er unter dem Druck auch macht. Ergänzung |
1831 |
9. Oktober Die Stadt sieht sich veranlasst, die archivarische Trennung zwischen Ortsbürger- und politischer Gemeinde einzuleiten. |
1831 |
Dezember Der Gemeinderat setzt die Polizeiorganisation fest, da ein eigentlicher Gründungstag offiziell nicht beschrieben ist, wird dies aus heutiger Sicht als Gründungszeit der Stadtpolizei genannt. |
1831 |
Gemeindeammann: Karl August Gonzenbach, bis 1835. |
1831 bis 1833 |
Verwaltungsratspräsident (Bürgerrat): Johann Jacob Zollikofer. |
1831 |
Sein autoritärer, diktatorisch wirkender Führungsstiel macht Karl Müller-Friedberg zum Feindbild der radikal-liberalen Opposition, die im Zug der Regeneration seinen Sturz herbeiführt. Karl Müller-Friedberg zieht sich verbittert nach Konstanz zurück. |
1831 |
1816 vom Stadtrat zum Gemeinderat zum umbenannt, wird letzterer neu wieder zum Stadtrat. |
1832 |
2. April Die Polizeikommission stellt fest, dass die Brunnensäule des am Tag zuvor neu erstellten Brunnens beim Rathaus an der Marktgasse zu niedrig und zu geschmacklos ist. Die Kommission beantragt dem zustimmenden Gemeinderat die Erhöhung der Säule mittels eines Aufsatzes von zwei bis drei Schuh, so das die Proportionen einigermassen stimmen. |
1832 |
27. Mai Ein Tuch in St. Gallen hergestellt und bedruckt, das Hambachertuch, schreibt Geschichte. Es bekommt als Erinnerungsstück an das Hambacherfest, in tausenden von Exemplaren, sehr grosse Verbreitung und wurde mit dem Fest zusammen zum Symbol der Demokratie in Deutchland. Ergänzung |
1832 |
26. Juli Eine Vereinbahrung regelt die Rechte und Pflichten der Stadtpolizei und der Feuerwehr in dem zu Tablat gehörenden Stiftsumfang. |
1832 |
Die „Kranken-, Invaliden und Sterbekasse der Typographen” wird gegründet. |
1832 |
An der Kunst- und Industrie-Ausstellung, die im Spätherbst im Saal „Zum Antlitz” an der Neugasse stattfindet, sind unter anderem auch Radierungen von Jacob Rietmann zu sehen. Ergänzung |
1832 |
Eine Pedition von 102 Bürgern verlangt den Abbruch des Multertores. |
1832 |
Die Steinach betreibt zur Zeit 14 Mühlen, 3 Spinnereien, 5 Sägen, 6 Appretierereien, 2 Schleifmühlen, 2 Bleichen und 3 andere mechanische Einrichtungen. Ergänzung |
1832 |
Eine Ausscheidungsurkunde regelt zwischen der Politischen- und der Genossengemeinde den Besitz der Ortsbürgergemeinde. Das Stadtarchiv wird letzterer übereignet. |
1833 |
Im Hl. Geistspital können arme Menschen eine Nacht gratis übernachten, wer länger bleibt wird aus der Stadt gebracht, Armen- oder Bettelschub genannt. |
1833 bis 1834 |
Verwaltungsratspräsident (Bürgerrat): Peter Ehrenzeller. |
1833 |
Das Restaurant Freudenberg wird mit einem Turm versehen, was einen burgähnlichen Anblick ergibt. |
1833 |
Franz Saurer aus Sigmaringen tritt in die Maschinenwerkstätte St. Georgen von Michael Weniger ein, wo er bald in die Geschäftsleitung aufsteigt. Ergänzung. |
1833 |
Die bischöfliche Kurie enthebt den Pfarrer und Professor Alois Fuchs wegen seines Eintretens für eine demokratische Kirchenverfassung aller seiner Ämter. |
1833 |
Das Gesetz über die Einteilung des Kantons in Ortsgemeinden tritt in Kraft und bestimmt welches Territorium die Ortsbürgergemeinde St. Gallen ausmacht. Dies sind Altstadt, Kreuzbleiche, St. Leonhard, Nest, Bernegg, Mühlegg, Harfenberg, Linsebühl, St. Jakob, Leimat, Rosenberg. Der Gemeinderat mit fünfzehn Mitgliedern und 11 Mitgliedern aus dem Verwaltungsrat der Ortsbürgergemeinde sind fortan für die Gemeinde zuständig. |
1834 |
9. November Bischof von St. Gallen und Chur, Johann Georg Bossi. Sein Amt als Bischof bekleidet er bis 1836. |
1834 |
Der 1809 abgesetzte König von Schweden, Gustav der IV. kommt nach vielen Jahren unsteter Herumreiserei unter dem pseudonym Oberst G.A. Gustafsson nach St. Gallen wo er im Gasthaus zum „Weissen Rössli” beim Multertor Wohnsitz nimmt und 1837 stirbt. |
1834 |
Das Frauenkloster St. Wiborada in St. Georgen wird aufgehoben. Ergänzung |
1834 |
Der Würtemberger Matthäus Hipp, entwirft in St. Gallen das elektrische Pendel für Uhren, englisch und französisch. |
1834 |
Das Metzgertor am Hirschengraben, auch Kutzer-, Koster-, Lainbühler- oder Frankentor genannt, wird abgerissen. |
1834 |
Die erstmals in Ercheinung getretene Neuteufer-Gemeinde in der Stadt beunruhigt die Öffentlichkeit und steht deshalb unter staatlicher Beobachtung. Ergänzung |
1834 |
Katholisch-Tablat gründet eine Schulgemeinde. |
1834 |
Gegen den Willen der städtischen Obrigkeit, die den Verlust des Aus- und Einlasslohns geltend macht, verfügt der kleine Rat des Kantons St. Gallen, dass das nächtliche Sperren der Stadttore aufgehoben wird. |
1834 bis 1839 |
Verwaltungsratspräsident (Bürgerrat): Hironymus Wegelin. |
1835 |
23. April Das kantonale Gesetz betreffs Einbürgerung der geduldeten Heimatlosen, bescherrt der Stadt auf Anhieb 13 reformierte Erwachsene und zwei Kinder, sowie 18 katholische Erwachsene mit acht Kindern. Ergänzung |
1835 |
Gemeindeammann: Dr. jur. Christian Friedrich Fels, bis 1839. |
1835 |
„Der St. Gallische Wahrheitsfreund”, eine neue Wochenzeitung in der Stadt, erblickt das Licht der Welt. |
1835 |
Die den Warenverkehr behindernden Flügel der Stadttore werden allesamt an einem einzigen Tag ausgehängt. |
1835 |
Auf Peter und Paul wird das Gasthaus Frohe Aussicht erstellt, heute Restaurant Peter und Paul. |
1835 |
Das Kind des Wiedertäufers, Georg Joachim Engwiller wird gegen seinen Willen mit der Polizei zur Kirche gebracht und dort getauft. |
1835 |
Nördlich des Eichweihers am östlichen Waldrand wird der Buchwaldweiher, Totenweiher genannt, angelegt. Ergänzung |
1835 |
Die Heidengasse wird in Schwertgasse umbenannt. |
1835 |
Gründung der „Ersparnisanstalt des Kaufmännischen Directoriums”, ab 1966 „Bank des Kaufmännischen Direktoriums”. |
1835 |
An Stelle des ehemaligen Schwitz- und Wasserbades Lämmlisbrunn eröffnet die Brauerei Bierhof an der Kreuzung Lämmlisbrunnen- Rorschacherstrasse, zwischen Steinach und Sägebach, seine Pforten. |
1835 |
Der löbliche Schulrat der Stadt St. Gallen legt den Lehrern nahe, zuweilen mit dem Ziel die Heimat besser kennen zu lernen, mit den Schülern Spaziergänge zu unternehmen. |
1835 |
Im Haus vor dem Müllertor (St. Georgenstr. 9) wird eine Hebammenschule, mit dreimonatiger Ausbildung, eingerichtet. Ergänzung |
1836 |
22. Juli Karl Müller-Friedberg stirbt verbittert in Konstanz, wo er seine Erinnerungen zu Papier brachte. |
1836 bis 1916 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Konrad Menet, Textilhandelsfirma Menet & Cie. in Montevideo, Konsul in Uruguay, Bezirksrichter, Präsident der St. Galler Kantonalbank. Ergänzung |
1836 |
9. Dezember In der Zeitschrift „Erzähler” ist zu lesen; Auf der Hauptstrasse zwischen Bodensee und Zürich ist endlich das eine der alten unnützen Bollwerke, das Brühltor, ganz abgetragen worden, statt einer unsichern und gefährlichen Schlucht erfreut sich der Verkehr nun einer sehr bequemen und breiten Einfahrt. |
1836 |
Das vermutlich nach dem Stadtbrand von 1368 erbaute Müllertor wird abgerissen, und jubelnd wird verkündet, dass nun für Sonne und Licht freier Zugang herrsche. |
1836 |
Am Zusammenfluss vom Rütibach und dem Nottentöbelibächli wird der Rütiweiher erstellt. Mit dem Weiher als Wasserspeicher wird sichergestellt, dass die Wasserwerkbesitzer an der Steinach für ihre Fabrikanlagen immer genügend Wasser haben. |
1836 |
Die Siftsbibliothek kommt in den Besitz einer Mumie. Ergänzung |
1836 |
Nach dem Tode des Churer Bischofs, Karl Rudolf Graf von Buol-Schauenstein, reklamiert der Kanton St. Gallen das Approbationsrecht placetum regium” für sich allein, was Papst Gregor XVI. bewegt, dass Doppelbistum Chur-St. Gallen zu zerschlagen. |
1836 |
Die Hilfsgesellschaft stellt den unbemittelten Mitbürgern einen Armenarzt zur Verfügung, heute Gemeinnützige und Hilfsgesellschaft der Stadt St. Gallen (GHG). |
1836 |
Gründung des weiblichen Krankenvereins der Stadt St. Gallen. |
1837 |
17. Oktober Gallus Jakob Baumgartner, Querdenker und Visionär aus Altstätten, stellt im „Erzähler”, einer zweimal pro Woche erscheinenden Zeitung, fest, dass es zwischen St. Gallen und Rorschach unbedingt eine Eisenbahnlinie braucht. |
1837 |
24. November Der Kantonsrat geht nicht auf das von Kantonsrat Gallus Jakob Baumgartner aus Altstätten geäusserte Begehren ein, eine Eisenbahnlinie zwischen der Stadt und Rorschach zu erstellen und entscheidet sich statt dessen zu Gunsten einer neu zu erstellenden Kantonsstrasse St. Gallen - Rorschach. |
1837 |
Das Schibenertor wird abgebrochen. |
1837 |
Eine Zählung der Hausadressen ergibt, dass jetzt ausserhalb der Ringmauer um die Stadt mehr Häuser vorzufinden sind als in der Stadt. |
1837 |
Die Baufälligkeit des Heiliggeistspitals als ganzes gibt zu denken. Speziell Sorge bereitet, dass sich die Dicken Aussenmauern immer mehr in Richtung Marktgasse verschieben. Eine Renovation kommt nicht mehr in Betracht, was den Bürgerrat veranlasst sich für einen Neubau auszusprechen. |
1837 |
Gründung der „Bank in St. Gallen”, sie gewährt in grossem Stil Investitionskredite. |
1837 |
Stephan Schlatter gründet die Freie Evangelische Gemeinde St. Gallen. |
1838 bis 1922 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Leopold Iklé, Textilunternehmer. Ergänzung |
1838 bis 1891 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Alphonse Bory, Finanzfachmann, Ständerat und Ständeratspräsident. |
1838 |
In der Metzgerei Rietmann an der Engelgasse wird die erste St. Galler-Bratwurst mit der heute noch geltenden Rezeptur hergestellt, sie wiegt in etwa 110gr. |
1838 |
Das Spitztürmchen in der Stadtmauer beim Hopsgermoos, dort wo heute die Augustinergasse in den Unteren Gaben mündet, wird abgebrochen. |
1838 |
Die Blattenstrasse nun korrigiert, führt jetzt vom Kugelmoos direkt via Platten bis an die Grenze der Gemeinde Straubenzell, sie wird zur grenzgesetzlichen Gemeindestrasse erklärt |
1838 |
Fabrikanten aus Salerno und englische Partner gründen die Spinnerei Sittertal. |
1838 |
Mai Eine neue Strasse über den Ruppenpass ermöglicht die Einrichtung einer Eilpost zwischen St. Gallen, Altstätten, Feldkirch und zurück. |
1838 |
Ein acht Tage dauerndes Eidgenössisches Schützenfest auf dem unteren Brühl. |
1838/39 |
Die immer noch vom Erdbeben von 1774 beschädigte St. Mangenkirche wird renoviert, dabei wird die Männerempore im nördlichen Querschiff entfernt. |
1839 |
Gemeindeammann: Albert Kunkler, bis 1860. |
1839 |
Edmund Erpf wird Bürgerratspräsident. |
1839 |
Zwei Kinder des „Dissidentenpredigers” Wilhelm Wild werden in St. Gallen durch Pfarrer Zollikofer zwangsgetauft. |
1839 |
Erstausgabe des „Tagblatts der Stadt St. Gallen”, heute „St. Galler Tagblatt”. |
1839 |
Der alte Brauch des Armen- oder Bettelschubs bekommt eine neue Grundlage. Die neue Armenfuhrordnung ist fortan Sache der politischen Gemeinde. |
1839 |
Die Bürgerschaft beschliesst, dass der zur Stadtmauer gehörende Neuturm abgerissen werde und an dessen Stelle eine Verbindung vom Burggraben zur Brühlgasse (Glockengasse) ermöglicht werden soll. |
1839 |
Die Linsebühlkirche wird selbständige evang. Pfarrei. |
1839 |
Der grüne Turm oder Gallusturm, der an Stelle des ehemaligen Gallustores auch Gallitor genannt am Eingang zur Gallusstrasse stand, wird abgebrochen. Ergänzung |
1839 |
Obligatorisch müssen St. Galler Postillione nun wieder das schon seit langem verstummte Posthorn blasen. |
1839 |
Diakon Jakob Heim gründet mit gleichgesinnten den Verein „Rettungsanstalt St. Gallen”. Ergänzung |
1839 |
Abriss des Multertores, wegen der Wirtschaft zum „Weissen Rössli” innerhalb neben dem Tor oft auch Rösslitor genannt. |
1839 |
Auf dem Leimat wird der Galgen abgebaut. |
1839 |
Das Zuchthaus St. Jakob wird seinem Zweck übergeben. Kriminalstrafen und Korrektionsmassnahmen werden nach dem sogenannten Silent System vollzogen. |
1840 |
31. Oktober Wegen einem erlegten, der
Wuth verdächtigen Hund wird in der Stadt der Hundebann ausgerufen. Ergänzung |
1840 |
Der Maler und Kupferstecher Johann Baptist Isenring organisiert in seinem Haus vor dem Multertor die erste je durchgeführte Kunstausstellung für Daguerreotypien. Ergänzung |
1840 |
Die Landstrasse vom Pletztor bis zur Thurgauergrenze wird gebaut. |
1840 |
Die Spinnerei, Stickerei und Färberei Sittertal nimmt ihren Betrieb auf, um die Wasserkraft zu nutzen musste für die Färberei ein Seitenkanal erstellt werden. |
1840 |
Der österreichische Eisenbahnpionier, Alois Negrelli, Erbauer der Spanisch-Brötlibahn (Baden - Zürich) später Planer des Suezkanals, erstellt die Rorschacher Strasse neu. Ergänzung |
1840 |
November In Zusammenarbeit mit dem 1839 gegründeten Verein „Rettungsanstalt St. Gallen” gründet der Appreturarbeiter Hensel eine Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder. |
1840  |
Die Stadtmauer der nördlichen Altstadt, vom Spiser- bis zum Platztor, wird geschleift. |
1841 bis 1920 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Adolf Saurer, Unternehmer. Ergänzung |
1841 bis 1910 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Alexander Baumgartner, Jesuit und Literaturwissenschafter. |
1841 |
Christian Hieronimus Girtanner wird Bürgerratspräsident. |
1841 |
Die Landstrasse nach Speicher wird über Tivoli und Notkersegg gebaut. |
1841 |
Die Stadt verfügt über insgesamt 49 Gaslaternen. Zehn davon werden duch die Polizei und die übrigen durch Anwohnern besorgt. |
1841 |
In der Stadt wird ein Handwerkergesellenverein ins Leben gerufen. |
1841 |
Hauptgläubiger der Maschinenfabrik Weniger, Gottlieb Freiherr von Süsskind, übernimmt die in Schwierigkeiten geratene Fabrik. |
1841 |
Die Knabenschule kann seine Tätigkeit im Grabenschulhaus aufnehmen. |
1841 |
Dem Anbau des Zeughausflügels an die Pfalz im nördlichen Teil des Klosterhofes muss ein weiterer Teil der Schiedmauer und damit auch das Hof- oder Klostertor weichen. Ergänzung |
1841 |
In der Gemeinde Straubenzell, wird an der Zürcherstrasse 126 ein Bürgerasyl erbaut. |
1842 |
4. August, 12:00 Uhr Das Restaurant Freudenberg fällt einem Brand zum Opfer. |
1842 bis 1901 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Jakob Müller, Gemeinderat, Gemeindeammann, Bezirksgerichtspräsident, St. Galler Kantonsrat, Kantonsratspräsident und Nationalrat. |
1842 |
In St. Gallen erscheint die erste Ausgabe der „Schweizer Zeitung”, vom Alstätter, Gallus Jakob Baumgartner herausgegeben. Nach vier Jahren wird der Titel geändert in „Die Neue Schweiz”. |
1842 |
In einem Artikel des St. Galler Tagblattes wird bauwilligen das Recht für einen Erkerbau abgesprochen. Die Strasse gehöre schliesslich der Polizei und Eigentum dürfe nicht von Dritten in der Luft überbaut werden. |
1842 |
Die Eröffnung der Strasse von St. Gallen via Trogen nach Altstätten wird wahr. Ergänzung |
1843 ✝ |
29. November Auf der Leimat wird die letzte Hinrichtung im Kanton St. Gallen vollzogen. Der Mörder Peter Waser wird durch den bekannten Scharfrichter Johannes Bettenmann aus Altstätten hingerichtet. Ergänzung |
1843 |
Joh. Mich. Scheitlin wird Bürgerratspräsident. |
1843 |
Das Haus Schwertgasse 22 wird gebaut, dort stand zuvor der zur Stadtbefestigung gehörende Miachelsturm. |
1843 |
Die Zinstragende Ersparungs-Cassa der Stadt-Gemeinde St. Gallen nennt sich neu Ersparniskasse. |
1843 |
Industrie- und Gewerbeausstellung, 11. Kantone beteiligen sich. |
1843 |
Die „Leinwand- und Anlehenscassa” wird aufgehoben. |
1843 |
Johann Zuber verkauft der Stadt für 25 Gulden den von ihm erstellten trigonometrischen Stadtplan. |
1843 bis 1846 |
Beim Kloster wird an der Stelle des früheren Bruderhauses die Kinder- und Schutzengelkapelle erstellt. |
1843 bis 1847 |
Die Ärzte Johannes Seitz und Friedrich Vonwiler rufen an der Ecke Ilgen-, Bogenstrasse die Nervenheilanstalt Paradies ins Leben. Ergänzung |
1843 bis 1844 |
Auf der Nordseite des Klosterplatzes entsteht nach den Plänen von Felix Wilhelm Kubly der Zeughausflügel und die katholische Schule, sowie die Kinderkapelle. |
1844 bis 1845 |
Bau der Landstrasse nach Heiden und Rehetobel. |
1844 |
Die Wachthütte auf der Hochwacht auf Bernegg wird zum Abbruch verkauft. |
1844 |
Auf dem Freudenberg wird an Stelle des abgebrannten Gasthauses ein neues erstellt. |
1844 |
Franz Elysäus Rittmeyer richtet an der Webergasse mit 12 Maschinen die erste Stickfabrik ein. |
1845 bis 1923 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Gottfried Julius Kunkler, Architekt. Ergänzung |
1845 |
2. Oktober Das auf der Linsebühlbleiche gebaute Bürgerspital wird eingeweiht, es dient nun an Stelle des Heiliggeistspitals an der Marktgasse. |
1845 |
Belegt ist die Hauptwache der Polizei im alten Spitalgebäude des Heiliggeistspitals. |
1845 |
Naturheilarzt Dr. Theodor Hahn gründet die Kuranstalt „Untere Waid”. Ergänzung |
1845 |
Der die Stunde ausrufende Nachtwächter hat ausgedient, er wird durch eine Polizei-Patroullie ersetzt. |
1845 |
Eine überbaute Verbindung, die vom Martplatz aus gesehen die ersten Häuser in der Spitalgasse, links die Ilge und rechts das Heiliggeist-Spital verbunden hat, wird abgebrochen. Ergänzung |
1845 |
In den Spinnereien Buchental und St. Georgen kommen die ersten Dampfmaschinen zum Einsatz. |
1845 |
Der Springbrunnenplatz, heute Grabenpärkli, wird angelegt. |
1845  |
Im äusseren Klosterhof wird zwischen der Kinderkapelle und dem Schulhaus ein kleiner Brunnen erstellt. |
1845 bis 1865  |
Ab St. Gallen fährt täglich ein Eilpostwagen via Ruppenpass nach Feldkirch. |
1846 |
25. Februar Gründung des vom Kaufmännischen Direktorium und der gemeinnützigen Gesellschaft geförderten „St. Gallisch-Appenzellischen Eisenbahn-Vereins”, mit dem Ziel die Stadt von Westen und von Osten mit einer Eisenbahn zu erschliessen. Ergänzung |
1846 |
15. Mai Der Steinmetz Wild kann dem Gemeinderat die Erstellung des neuen Brunnens auf dem Lindenplatz bekannt geben. |
1846 bis 1938 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Victor Fehr, Politiker, Präsident der schweizerichen Landwirte und Gutsbesitzer, Kantonsrat TG, Oberst und Brigadekommandant der Kavalleie. Ergänzung |
1846 |
7. Juli Die Polizeiwache bezieht Räumlichkeiten im Rathaus am Markt. |
1846 bis 1900 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Roderich Kunkler, St. Galler Bezirksammann, Grossrat und Nationalrat. |
1846 |
22./23. August Die Steinach zu einem ausserordentlichen Wildwasser angeschwollen, reisst die Blöcher der Mühleggsägerei durch die Mühlenenschlucht wo sie die Stützmauern von den Gärten zwischen Müller- und Karlstor sowie die Brücke zur Haberdarre wegreissen. |
1846 |
10. Oktober Bischof Johann Peter Mirer. Er bekleidet sein Amt als Bichof bis 1862. |
1846 |
Der Biersieder Hock erstellt im Krontal das Gasthaus Krone. |
1846 |
Gesamtrenovation der Klosteranlage Maria vom Guten Rat (Notkersegg). |
1846 |
Erwähnt wird zu St. Laurenzen eine Turmwache die Feuer und sonstige Vorkommnisse melden muss. |
1847 |
30. August Johann-Peter Mirer wird zum ersten Bischof von St. Gallen geweiht und waltet seines Amtes bis 1862, er nimmt Sitz im westlichen Teil des Hofflügels. Die beiden Halbkantone von Appenzell unterstehen der apostolischen Administration des Bistums St. Gallen. Ergänzung |
1847 |
Carl Johannes Greith der in München studierte, übernimmt die Leitung der Gesangsgesellschaft und unterrichtet Musiktheorie und Praxis an der Oberstufe. |
1847 |
Im ehemaligen St. Wiboradakloster in St. Georgen wird ein Seminar- und Bildungshaus des Bistums eingerichtet. |
1847 |
Die Bank in St. Gallen zieht in ihren Neubau beim Portnerhof an der Bankgasse ein. |
1847 |
Die Bürgergarde und das Kadettenkorps der Stadt empfangen in Bruggen die vom Sonderbundskrieg heimkehrenden Appenzeller und begleiten diese in einem Triumphzug bis zur Kantonsgrenze vor Vögelinsegg. Ergänzung |
1847 |
Über die Steinach an der Säge, bei der Abzweigung Rorschacher-, Lämmlisbrunnenstrasse wird eine Brücke erstellt. |
1847 |
Die „Bank in St. Gallen” kann ihr Domizil an der Schmidgasse einweihen, später Sitz der Nationalbank. |
1847/48 |
Bau der St. Georgenstrasse. |
1848 bis 1922 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Dr. jur. Emil Heinrich Niklaus Weydmann, Jurist und Politiker und Kantonsrichter Innerrhoden. |
1848 bis 1914 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Carl Theodor Curti, Politiker und Publizist, gilt als eigentlicher Gründer der heutigen Universität St. Gallen. |
1848 |
Auf „Drei Linden” wird ein Wassersammler mit Namen Altmannweiher angelegt, heute nennt er sich Altmannenweiher. Ergänzung |
1848 |
Die Stadt übernimmt alle öffentlichen Quellen, Bäche, Brunnen, Weiher, Leitungen und Kanäle von den Ortsbürgern. Ergänzung |
1849 bis 1921 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Hans Eduard von Berlepsch-Valendas, Archidekt und Kunstmaler. |
1850 bis 1928 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Arnold Billwiler, Brauereiunternehmer. Ergänzung |
1850  |
Der Musselin wird mit Stickerei veredelt, was schliesslich zum Stickereiboom führt. |
1850 |
Der Brunnen am Übergang von der Bank in die Schmiedgasse, vor der Apotheke im Neubad, wird entfernt. |
1850  |
Die städtische Textilindustrie stellt für Kaiserin Eugénie ein in Alençon-Spitze gefertigtes Ballkleid her. Ergänzung |
1850 |
Folgende Postkutschenverbindungen sind aufgezeichnet. Weinfelden-St. Gallen (über Gossau), Lokalkurs St. Gallen-Zürich (über Aadorf) als Tag-Eilwagenkurs St. Gallen-Konstanz (über Romanshorn) St. Gallen-Feldkirch (über Trogen-Altstätten) St. Gallen-Rorschach, Lokalkurs St. Gallen-Appenzell (via Teufen-Gais) St. Gallen-Heiden (alle jeweils auch umgekehrt). |
1850 bis 1854 |
Die St. Laurenzenkirche, ein niederer gedrungener Bau, wird während vier Jahren zu einer Basilika im neugotischen Stil umgestaltet und der neue Turm mit neuem Geläut versehen, gegossen in Konstanz. |
1850 bis 1864 |
Die Handelsniederlassung der 1798 offiziell verbotenen Milizgesellschaft der Stadt St. Gallen, beliefert in Shanghai die Truppen des blutigen Taiping-Aufstandes sowie aufständische in Mittel- und Lateinamerika. |
1850 |
Die Brauerei Scheitlin (später Uhler) eröffnet Ihren Betrieb. |
1850 |
Gründung der freien Schule von Evangelisch-Tablat. |
1850 |
Die Stadt zählt inkl. der später eingemeindeten Gebiete 17'858 Einwohner. |
1850 |
Die Brauerei Schönenwegen übernimmt an der Ecke Zürcher- Rechenstrasse seinen Betrieb. |
1850 |
Im Restaurant Brand wird die (St. Gallische Sektion des östlichen Feldschützenvereins) gegründet. |
1851 |
4./5. August Eidgenössisches Turnfest. |
1852 |
14. April bis 2. Mai Schweizerische Kunstausstellung im Schützengartensaal. |
1852 |
15. Juli, 13:00 Uhr Erster öffentlicher Telegrafendienst zwischen St. Gallen und Zürich. |
1852 bis 1938 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Adolf Schlatter, evang. Theologe und Professor für Neues Testament und Systematik in Bern, Greifswald, Berlin und Tübingen. |
1852 |
Eröffnung des Brauereibetriebes der Brauerei Felsenkeller, später Bavaria, an der Speicherstrasse. |
1852 |
Carl Rosenlächer aus Konstanz giesst für St. Laurenzen eine 5.9 Tonnen schwere Glocke mit Schlagton g°. |
1852 |
Evangelisch Tablat gründet eine Schulgemeinde. |
1852 bis 54 |
Mit der Zusage aus Menzingen, eine Novizin und eine Schwester würden nach St. Gallen kommen, gründet Pfarrektor Popp in der Rehburg an der Rorschacher Strasse in St. Fiden eine Schule und ein Pensionat für Katholische Mädchen. Allerdings zog die Schule schon zwei Jahre später, nun als Meitlirealschule, in das Haus zur Akazie am Bruggraben um. |
1852 |
Die Zahl der Polizeidiener wird auf 10 Mann aufgestockt. |
1853 |
In einem Neujahrsblatt steht, in der Gesellenstube der Handwerkersleute habe am 26. Dezember ein Tannenbäumchen gestanden das mit Kerzen und kleinen Geschenklein geschmückt gewesen sei, letztere zum abschütteln. Ergänzung |
1853 |
Die Giesserei von Michael Weniger in St. Georgen wird von Franz Saurer übernommen, von dessen Söhnen Emil und Adolf weitergeführt. Ergänzung |
1853 |
Spatenstich auf sanktgallischem Terrain für den Bahnbau der St. Gallisch-Appenzellischen Eisenbahngesellschaft, später SBB, der auch die dafür nötigen Exproprirationen einleitet. |
1853 |
Ein Hamburger Geschäftsmann verkauft einem New Yorker Unternehmen eine grosse Menge von Maschinenstickereien die er „Hamburghs” nennt, die aber in Tat und Wahrheit aus St. Gallen stammen. Die New Yorker kommen ihm auf die Schliche und importieren nun selber direkt aus St. Gallen. |
1853 |
Infolge der Säkularisierung werden die Bestände der Klosterbliothek Pfäffers ins Stiftsarchiv von St. Gallen überführt. |
1854 |
7. Dezember Gründung der „Creditanstalt in St. Gallen”, ab 1919 „St. Gallische Creditanstalt”. |
1854 |
Die St. Galler Palmsonntagskonzerte finden mit dem Oratorium von Louis Sphor und Felix Mendelssohn ihren Ursprung, die Konzerte werden ab 1859 jährlich durchgeführt. |
1854 |
Das Waisenhaus am Fuss des Rosenbergs kann für Fr. 42'720.- seine Anstaltsbesitzungen ausdehnen. Das neu hinzugekommene Land bis auf die Höhes des Rosenberges ist ein mit Obstbäumen besetztes Berggut. |
1854 |
Der alte Brunnen beim Portnerhof, Ecke Rosengasse, wird abgebrochen. |
1854 |
Der St. Galler Daniel Steinmann gründet in Antwerpen die Auswandereragentur Steinmann und Cie. die in Spitzenzeiten mit über 20 gemieteten Schiffen, Nord- und Südamerika ansteuerte. |
1854 |
An der Blattenstrasse ungefähr hinter dem Haus Nr. 170 ist eine Teuchelrose belegt. |
1854 |
Gründung der Katholischen Mädchenrealschule, geleitet von Lehrschwestern aus Menzingen, (Flade), heute Katholische Kantons Realschule. Sie nimmt ihren Schulbetrieb im Haus zur Akazie am Bruggraben auf. |
1854 |
Der Laurenzenbrunnen vor der Kirche St. Laurenzen wird entfernt. |
1854/55 |
Im Berggasthaus Äscher beim Wildkirchli schreibt Joseph Victor von Scheffel den bekannten Historienroman „Ekkehard”, zur Lebensgeschichte des St. Galler Mönchs Ekkehard II. Ergänzung |
1855 |
Mai Der Gastwirt A. Höchle-Sequin stellt im Tagblatt das Restaurant Tivoli als Molkenkuranstalt mit Sälen, Zimmern und Gartenanlage vor. |
1855 |
12. Juli Das Gebäude der heutigen Kantonsschule „Am Burggraben” wird feierlich eingeweiht. Ergänzung |
1855 |
25. Juli, 13:00 Uhr Ein heftiges Erdbeben erschüttert die Stadt und Umgebung, man befürchtet schlimmes für das sich im Bau befindende Sitterviadukt der St. Gallisch-Appenzellischen Eisenbahngesellschaft, später SBB. Zum Glück muss aber kein Schaden festgestellt werden. |
1855 bis 1913 ✝ |
Architekt Wendelin Heene, er erstellte unter vielen anderen auch das an der Rosenbergstrasse gelegene Haus Washington. Ergänzung |
1855 |
Da die Reitschule dem (alten) Bahnhof weichen muss, wird am unteren Brühl eine neue Reithalle erstellt, 1877 wird unmittelbar daneben das heutige Kunstmuseum erbaut. Ergänzung |
1855 |
Vor der „Bank von St. Gallen”, auf dem heutigen Grüningerplatz wird ein Brunnen erstellt. |
1855 |
Nachdem die Mittelschule aus dem ehemaligen Klösterchen St. Katharinen in das neue Kantonsschulgebäude umgezogen ist, scheint das Schicksal für St. Katharinen besiegelt. Sorge bereitet nämlich der Maurer Ambrosius Schlatter, der das Klösterchen als Steinbruch erwirbt. Zum Glück überlegt er es sich anders und stellt es der „Freien Evangelischen Kirche” zur Verfügung. |
1855 |
Zusammenlegung des kath. Gymnasiums und des Lehrerseminars mit dem evang. Gymnasium und der Industrieschule der Stadt. |
1855 |
Gründung des „Verein gegen Haus- und Gassenbettel” der sich karikative Ziele setzt. |
1856 |
24. März Einweihung der 61 Meter hohen, eingleisigen Eisengitter-Bahnbrücke der St. Gallisch-Appenzellischen Eisenbahngesellschaft, später SBB, über die Sitter. Zwei Lokomotiven mit 18 vollbesetzten Personenwagen rollen über die Brücke. |
1856 |
24. März, (Ostermontag) Eröffnung der Eisenbahnstrecke Winterthur - St. Gallen - der St. Gallisch-Appenzellischen Eisenbahngesellschaft, später SBB. Krönung der Feierlichkeiten war die Einfahrt des ersten Eisenbahnzuges, dessen Lok den Namen St. Gallen trug, durch eine Ehrenpforte in den sich noch im Rohbau befindenden „alten” Bahnhof St. Gallen, der seine Funktion als solche bis 1913 inne hatte. |
1856 |
7. April Die Waisenanstalt Riederenholz wird eröffnet. |
1856 |
14. September Das Volk bestimmt die Einführung der Gasbeleuchtung in den Gassen. |
1856 |
25. Oktober Eröffnung der Eisenbahnstrecke St. Gallen - Rorschach der Schweizerischen Eisenbahngesellschaft, später SBB. Die Bahnlinie führte damals noch im Bahngraben auf der Südseite der Grabenturnhalle hindurch, danach auf einem Damm dem Magniberg entlang um dann über die Blumenaubrücke via Schellenacker den Bahnhof St. Fiden zu erreichen. |
1856 |
3. November 16 Monate nach Fetigstellung des Kantonsschulgebäudes beginnt am „Am Burggraben” auch „kleiner oder oberer Brühl” die Vertrags-Kantonsschule, heute „Kantonsschule” mit ihrem Unterricht. |
1856 |
Auf dem Platz St. Gallen erscheint überraschend eine neue Zeitung, das „Neue Tagblatt aus der östlichen Schweiz”. |
1856 |
Eidgenössisches Sängerfest. |
1856 |
Frau Carolina Zollikofer-Bayer eröffnet am heutigen Bärenplatz einen Spielwarenladen (Zollibolli). |
1856 |
Gründung der Kleinen Leihkasse, im Volksmund Schelmenbänkli genannt, 1875 geschlossen. |
1856 |
Die „Deutsch-Schweizerische Creditbank” wird gegründet, und geht 1889 über in die „Schweizerische Kreditanstalt”. |
1856 |
Gründungsdatum der Vertrags-Kantonsschule die direkt zur heutigen Kantonsschule führt. Ergänzung |
1856/57 |
An der Steinachstrasse wird das erste mit Holz und Torf betriebene Gaswerk erstellt. Es diente zunächst der öffentlichen Strassenbeleuchtung. |
1857 |
Bau der Kavalleriekaserne an der Steinachstrasse. Ergänzung |
1857 |
1. Mai Die Vereinigten Schweizerbahnen übernehmen die bis dahin von der „St. Gallisch-Appenzellischen Eisenbahn” unterhaltene und 1855/56 gebauten Strecke; „Winterthur, Wil, Flawil, St. Gallen Winkeln, St. Gallen HB nach Rorschach”. Kommentar |
1857 bis 1927 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Arthur Hoffmann, 4. April 1911 zum Bundesrat gewählt, 19. Juni 1917 zurückgetreten. |
1857 bis 1945 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Johann Künzle, kath. Pfarrer und Publizist. Ergänzung |
1857 |
September Die um 1853 gegründete Stickmaschinenfabrik Johannes Burkhardt in St. Fiden hat die ersten beiden Stickmaschinen an einen Kunden im sächsischen Plauen verkauft.
Ergänzung |
1857 |
1. November Die Gasbeleuchtung wird in Betrieb genommen, in den Gassen leuchten jetzt insgesamt 212 Gaslaternen. |
1857 |
5. November Auf dem ehemaligen Areal des Klostergartens von St. Katharinen und des Zeughauses, früher Refektorium, wird das Stadt- und Aktientheater mit der Oper „Don Giovanni” eröffnet. |
1857 |
Anwohner beschweren sich ob des üblen Geruchs beim Gemeinderat und verlangen, die Gerberei von Johann Jakob Billwiller von der Neugasse (früher Gerbergasse) zu verlegen oder zu verlangen dass diese zumindest wieder in früher geübter Weise betrieben wird. |
1857 |
Die FDP des Kantons St. Gallen wird im Saal der Brauerei Schützengarten ins Leben gerufen. |
1857 |
Der erst 19 jährige Leopold Iklé aus Hamburg bekommt in der Stadt das Aufenthaltsrecht und gründet erfolgreich eine Maschinenstickerei. |
1858 bis 1932 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Adolf Fäh, Kath. Priester, Stiftsbibiothekar, Kunsthistoriker, Kirchenbauexperte, Schrifststeller. Ergänzung |
1858 bis 1922 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Salomon Schlatter, Vorreiter der Heimatschutzbewegung und Archidekt. Ergänzung |
1858 bis 1927 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! August Hardegger, Architekt und Kunstschriftsteller. Ergänzung |
1858 |
Unter dem Namen Helvetia wird die erste schweizerische Transportversicherung gegründet. Ergänzung |
1858 |
Die politische Gemeinde übernimmt von den Ortsbürgern das Fremdenspital an der Wassergasse. |
1858 bis 1860 |
An der Steinach wird auf dem Areal des heutigen Trolleybusdepots ein neuer, schon zu Beginn viel zu kleiner Schlachthof gebaut. |
1859 |
9. Mai Babette Steinmann gründet, durch das Schicksal ihres tauben Bruders angeregt, im Buchental eine Taubstummenanstalt. |
1859 |
1. Juli Die bis anhin ein Departement bildende protestantische Stadtkirche St. Gallen wird zur unabhängigen evangelischen Kirchgemeinde. |
1859 bis 1925 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Robert Curjel, Archidekt. Ergänzung |
1859 |
Das Turner-Rettungscorps wird gegründet, mit dem Zweck Menschenleben zu retten, Hab und Gut zu bergen und Feuer wirksam zu bekämpfen. |
1859 |
Der Schokolatie Ludovico Acquelino Maestrani aus Aquila im Bleniotal Tessin, der zuerst in Luzern Schokolade produzierte, eröffnet in St. Gallen an der Multergasse im Haus zur Meise eine kleine Schokolateria. |
1859 |
Der erste Stenographenverein der Schweiz wird gegründet. |
1859 |
Mit einer recht weitgehenden Entflechtung von Kirche und Staat wird das Staatskirchentum weitgehend aufgehoben. |
1859/60 |
Auf der Webersbleiche wird die Poststrasse erstellt. |
1860 |
August August Naef wird Bürgerratspräsident. |
1860 |
Gemeindeammann: Gustav Adolf Saxer, bis 1861. |
1860 |
Bei der St. Mangenkirche wird der alte Brunnen durch einen neuen gusseisernen Brunnen mit gotischem Spitztürmchen ersetzt. |
1860 |
Um das Jugendfest zu sichern kauft die Stadt die grosse Wiesenfläche am Höggersberg. |
1860 |
Erstmals ist auf einem Plan der früher Spinnerei- oder Beckenhaldenweiher genannte Brandweiher ersichtlich. Ergänzung |
1860 |
An der Kugelgasse 19 wird die „Freiwillige Fortbildungsschule für Lehrlinge” geschaffen, sie gilt als anerkannter Ursprung der heutigen Gewerbeschule GBS. |
1860 |
Der Schlossermeister Benjamin Kessler baut den Liebeggweiher, auch Riethüsli-, oder Wattweiher genannt. |
1860 |
Der untere Brühl wird ab sofort nicht mehr als militärisches Übungsgelände benützt. |
1860 |
Der Trägerverein der Taubstummenanstalt kauft das Restaurant Kurzenburg auf dem westlichen Rosenberg, dem heutigen Standort. |
1860 |
Auf dem Bahnhofplatz in Richtung Helvetiaplatz wird das Kornhaus gebaut, darum der Name Kornhausstrasse, es ersetzt das Kornhaus vom Rindermarkt. |
1860 |
50.7% der Stadtbevölkerung sind katholisch und 48,7% evangelisch-reformiert, 0,6% gehören anderen Glaubensgemeinschaften an. Die Katholiken haben in der einstigen Reformationsstadt St. Gallen die Mehrheit übernommen. |
1860/61 |
Das Post- und Brauereigebäude, das später zum Hotel Walhalla-Terminus umgebaut wurde, wird erbaut. |
1861 |
3. Juni Die Session des grossen Rates im Regierungsgebäude wird von Angst und Spannung begleitet, Gewalt liegt in der Luft. Nur eine Verfassungsänderung kann einen Volksaufstand verhindern. Ergänzung |
1861 |
6. Juni Der Eigentümer des Restaurants Frohe Aussicht, Johannes Heer, zündet geistig verwirrt und betrunken sein Gasthaus an, es brennt bis auf die Grundmauern nieder. Ergänzung |
1861 bis 1922 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Johann Babtist Jung, Theologe, Mitbegründer der christlichsozialen Bewegung der Schweiz. Ruft die ersten christlichsozialen Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegungen ins Leben. |
1861 |
Gründung des Historischen Vereins. |
1861 |
Trennung der Orts- und Kirchgemeinde. |
1861 |
Im Tuchhaus in der Neugasse wird die erste Versammlung der Evangelisch-methodistischen Kirche abgehalten. |
1861 |
Gründung der Freimaurerloge „Concordia”. |
1861 |
Die Helvetia Allgemeine gründet die Helvetia Schweizerische Feuerversicherungsgesellschaft in St. Gallen. Ergänzung |
1862 bis 1940 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Robert Emden, Physiker, Astrophysiker und Meteorolog, Professor für Physik und Meteorologie an der Technischen Universität München. |
1862 bis 1940 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Dr.jur. Eduard Scherrer, Staatsanwalt, Regierungsrat, Stadtammann von St. Gallen, machte sich vor allem betreffs Stadtverschmelzung vom 1. Juli 1918 mit Straubenzell und Tablat einen Namen. |
1862 |
Da der in die Jahre gekommene morsche Holzbrunnen unten an der Goliathgasse genau in der Mitte bei der Einmündung der Magnihalden dem Verkehr sowieso im Wege stand, wird er abgebrochen. Ein neuer Brunnen aus Stein wird neben dem Eckhaus Goliathgasse/Magnihalden installiert. |
1862 |
Gründung der Israelitischen Gemeinde St. Gallen. Registriert sind zur Zeit 78 jüdische Einwohnerinnen und Einwohner. |
1862 |
Der St. Martinschor Bruggen, ein Chor im Dienste der Liturgie, wird gegründet. |
1862 |
Gemeindeammann: Johann Jakob Züblin, bis 1867. |
1862 |
Im Café Hecht findet die Gründung des St. Galler Schach-Vereins statt. |
1863 |
11. September Bischof Karl Johann Greith, Präkonisierung durch Papst Pius IX. Sein Amt als Bischof bekleidet er bis 1882. |
1863 |
30. November Gründung des Bienenzüchtervereins St. Gallen und Umgebung. |
1863 bis 1930 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Dr. phil. Otto Feuerlein, Physiker, Elektrotechniker und Pionier der Glühlampen-Herstellung, ab 1902 Leiter des Glühlampenwerks von Siemens in Berlin. |
1863 |
Der erste von Amteswegen verfügte Stadtplan wird durch den im Januar zum Stadtbaumeister gewählten Ingenieur Johann Jakob Fierz und Ingenieur J. Eugster fertig gestellt. |
1863 |
21. Juni Gründung der Stadtmusik. |
1863 |
Die Katholische Mädchenrealschule (Flade) zügelt ins „Türmli”, einem Anexbau, in welchem einst die Brüder des Klosters wohnten. |
1863 |
Der grösste Teil der neu Nedergelassenen Juden schliessen sich in einem Israelitichen Kultusverein zusammen. |
1863 |
Die Bank in St. Gallen und Kaufmännischem Direktorium gründen die „St. Gallische Hypothekarkasse”, ab 1913 ist sie eine AG. |
1863 |
„Der St. Gallische Wahrheitsfreund”, eine Wochenzeitung, verschwindet aus der Presselandschaft. |
1864 |
1. Oktober bis 5. Dezember 77 der Stadt zugeteilte Polnische Flüchtlinge werden von ihr mit Kleidern und Wäsche versorgt. Ergänzung |
1864 |
Das Kornhaus auf dem Rindermarkt (Marktplatz) wird abgebrochen. |
1864 |
Gründung der „Freie Evangelische Gemeinde Stadtmission St. Gallen”. |
1864 |
Erste Bauordnung der politischen Gemeinde St. Gallen. Ergänzung |
1864 |
27. bis 21. August Eidgenössisches Turnfest. |
1864 |
Auf dem oberen oder kleinen Brühl wird ein Weiher, 25 m lang und 12 m breit, gebaut. |
1864 bis 1911 |
Die Steinach wird in verschiedenen Etappen unter die Erde verlegt (Steinachüberwölbung). |
1865 |
23. März Das Neubad wird offiziell in Bankgasse umbenannt. Die Zeughausgasse bekommt ihren heutigen Namen, vorher hiess sie „Hinter Mauren”. Der Lindenplatz (Loch) wird vom Gemeinderat offiziell zum Gallusplatz umbenannt. |
1865 |
April Das Irertor auch Stadt-, Markt- oder Färbertor genannt, wird abgerissen. Ergänzung |
1865 |
17. Juli Eröffnung der von der Ortsbürgergemeinde erbauten Mädchenbadanstaltan an der Nordostecke des heutigen Bubenweihers. Ergänzung |
1865 |
1. November An der Langgasse wird eine Poststelle eröffnet. |
1865 |
Das Land Appenzell und Hundwil beklagen den schlechten Zustand der Hundwilerleiter. |
1865 |
Die Polizeihauptwache und die Post wird im Gredhaus untergebracht, es trägt nun den Namen Kaufhaus, heute Waaghaus. |
1865 |
Das Zoll- und Niederlagsgebäude, dessen Baubeginn 1863 war, ist nun fertig gestellt Ergänzung |
1865 |
Westlich der Einmündung der Bachweid-, in die St. Georgen-Strasse wird durch die Maschinenfabrik St. Georgen der Bachweidweiher erstellt, aufgehoben in der 1960er Jahren. |
1865 |
Friedrich Wenner, Sohn eines St. Galler Industriellen, wird zusammen mit drei Angestellten für eine Lösegeldforderung von 200'000 Lire entführt. Täter sind Briganten aus Italien die die Entführten für längere Zeit in den Bergen versteckten. |
1865 |
Der Rathausturm am Rindermarkt wird abgebrochen. |
1865 |
Abbruch der Metzg (Schlachthaus) auf dem Rindermarkt (Marktplatz). Ergänzung |
1866 |
Der Bohl wird in Theaterplatz umbenannt. |
1866 |
14. Januar Die kaum merkliche Erleichterung der Niederlassungsbewilligung für Juden, 1818 beschlossen, wird etwas aufgeweicht und 27 Israeliten ihr Niederlassungsantrag gutgeheissen. |
1866 |
Die Maschinenfabrik St. Georgen zählt um die 300 Arbeiter. |
1866 |
Das ungefähr am heutigen Standort des Vadiandenkmals sich befindende Rathaus, wird von den Ortsbürgern in den Besitz der Politischen Gemeinde übergeben. |
1866 |
Der Gesellenverein, ein Sozialwerk, wird gegründet. |
1866 |
Der Fabrikant Elysäus Rittmeyer kauft für seine Fertigung eine einst mit Wasserkraft betriebene Flachsspinnerei im Sittertal. |
1866 |
Die Orstbürgergemeinde übergibt der Stadt die neu gebaute Mädchenbadanstalt an der Nordostecke des Bubenweihers zum Eigentum. |
1866 |
In einem Mietlokal im Hinterhof des Hauses zum Stein am Bohl wird die erste Synagoge der Stadt St. Gallen errichtet. |
1866 |
Mit der ersten Kingergärtnerin, Frau Hedwig Zollikofer, wird als Schweizernovum an der Zwinglistrasse 5 in St. Gallen zugleich auch der erste Kindergarten eröffnet. |
1866/67 |
Im Kloster werden die ursprünglichen Deckengemälde des Malers Josef Wannemacher gemäss dem Zeitgeschmack von Orazio Moretto übermalt. |
1867 bis 1931 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Gustav Laager, Unternehmer. Ergänzung |
1867 |
Gründung der Sekundarlehramtsschule „SLS”, heute Pädagogische Hochschule. |
1867 |
Gemeindeammann: Dr. jur. Albert Bärlocher, bis 1873. |
1867 |
Das Platztor wird abgerissen. |
1867 |
Gründung der spezialisierten Zeichnungsschule für Stickereien, später Textilfachschule. |
1867 |
Gegenüber dem Bürgerspital wird der Bau des Gemeindespitals mit 100 Betten verwirklicht. |
1867 |
Das grosse, hohe oder halbe Haus an der Gallusstrasse, vormals Postgebäude, wird als Stadthaus zum Verwaltungssitz der Ortsbürgergemeinde und Sitz der Ersparnisanstalt, heute Vadianbank. |
1867 bis 1869 |
Das Gemeindeschulhaus Blumenau wird erstellt, für den Bau wird auch Material des abgebrochenen Platztores verwendet. |
1867 |
Die Feldschützen bauen die neue Schiessanlage auf dem Gut der Zollerschen Liegenschaft nächst dem westlichen Dorfteil von St. Georgen im Tal der Demut. |
1867 |
Das Restaurant Zeughaus an der Schiedmauer in der Zeughausgasse (früher Hintermauer) wird das erste mal als Restaurant erwähnt, zuvor diente das Häuschen als Pferdestall. |
1868 |
13. Februar An der Gallusstrasse kann, westlich ans blaue Haus angebaut, die Volksküche ihrer Bestimmung übergeben werden. Ergänzung |
1868 |
27. Februar Entgegen der Meinung der evangelischen Kirchenvorsteherschaft, die eine Ausuferung befürchtete, genehmigt der Gemeinderat einen Fasnachts-Kinderball. |
1868 bis 1960 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Robert Rittmeyer, Architekt. Ergänzung |
1868 |
Juni Für das Kantonalschützenfest wird auf der Weiherweid im Tal der Demut ein Schiessplatz eingeweiht. |
1868 |
Laut Ortslexikon ist Riethäusle eine kleine Häusergruppe mit den Wirtshäusern „Zum Nest” und „Kleines Riethüsli” und gehört zur politischen Gemeinde Tablat. |
1868 |
Sechs junge Männer aus der Gemeinde Tablat treffen sich regelmässig zur Ausübung der Instrumentalmusik. Bald darauf erfolgt die offizielle Vereinsgründung der Musikgesellschaft Harmonie Tablat. Ergänzung |
1868 |
Der Israelitische Frauenverein wird ins Leben gerufen. |
1869 |
27. Januar An der Marktgasse werden infolge einer Feuersbrunst mehrere Häuser in Mittleidenschaft gezogen. |
1869 |
3. März Mit der ersten Beisetzung wird der jüdische Friedhof im Hagenbuch inauguriert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Verstorbenen der jüdischen Gemeinde in Hohenems beigesetzt. |
1869 |
26. Mai Gründung der Studentenverbindung Rhetorika. Ergänzung |
1869 |
4. Juli Die Bürgerversammlung als letzte Instanz, stimmt nach jahrelangem Kampf von Dr. med. Laurenz Sonderegger aus Altstätten endllich der Erweiterung des Gemeindespitals zu einem Kantonsspital zu. |
1869 bis 1927 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Otto Pfleghard, Archidekt, bekannt für seine von ihm konzipierten Geschäfts- und Warenhäuser. |
1869 |
Joseph Wyler aus Endingen wird als erstem Juden das St. Galler Bürgerrecht erteilt. |
1869 |
Gründung des Stadtsängervereins Frohsinn, aus dem 2003 der Oratorienchor St. Gallen wird. |
1869 |
Brand des Waisenhauses an der Rosenbergstrasse. |
1870 |
Die Wasserheilanstalt Oberwaid übernimmt ihren Betrieb. |
1870 |
Erstmals führt die Kantonspolizei einen Rekrutenkurs durch. |
1870 |
Die Bevölkerung der Stadt ist aktuell bei 26'398 Personen angelangt. |
1870 |
Die Familie Scherrer vom unteren Brühl, durch Handel und Heirat reich geworden, verkauft der Stadt Ihre Parkanlage, mit dem auf dem Areal stehenden Pavillon, es handelt sich dabei um den heutigen Stadtpark. Ergänzung |
1870  |
Die Textil-Handelsfirma Ulrich de Gaspard Vonwiller kauft das ehemalige Bürgermeisterhaus zur Münze, sowie das ehemalige Hotel du Lion und ein weiteres Haus zwischen Löchlebad und Schibenertor und baut die Häuser für ihre Zwecke um. Ab 1892 nennt sich die Firma Hoffmann, Huber & Co. und wird später zur Union AG.
|
1870 |
Die Badeanstalt St. Leonhard wird erweitert. |
1871 |
5. Februar Die 90'000 Mann der geschlagenen französischen Bourbaki-Armee werden in der Schweiz verteilt. Die Stadt muss 1'437 Soldaten übernehmen. Als Notunterkünfte dienen die St. Leonhards-, St. Mangen- und Katharinenkirche sowie das Tuch- und Kornhaus und die Kavalleriekaserne am Brühl. |
1871 bis 1946 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Carl August Liner, Maler, Zeichner, Grafiker und Erfinder. |
1871 |
Auf dem Friedhof beim Pfrundhaus (Pfarrhaus) in St. Fiden werden Soldaten der geschlagenen franzöischen Bourbaki-Armee bestattet. |
1871 |
Im Moos wird eine Natureisbahn erstellt. |
1871 |
Eröffnung der Postkutschenlinie St. Gallen - Rehetobel. |
1871 |
Eröffnung der Postkutschenlinie St. Gallen - Heiden. |
1871 |
Der Hirschen in St. Fiden dient während des Arbeiterstreiks als Versammlungsort. |
1872 |
1. September Gründung des Taubstummenvereins St. Gallen. |
1872 |
9. März Gründung der Bürgermusik, die sich später „Blechmusikgesellschaft St. Georgen” und heute „Musikgesellschaft St. Georgen” nennt. |
1872 |
Bohrversuch für einen artesischen Brunnen auf dem heutigen Vadianplatz, nach 60m ohne Resultat eingestellt. |
1872 |
Übernahme der Handwerkerbank durch die Creditanstalt in St. Gallen. |
1872 |
Das obere Prestenhaus wird abgebrochen, es schafft Platz für den Bau des Doppelpfarrhauses an der Steingrüeblistrasse. |
1873 |
29. Januar Der Verein liberale Katholiken wird gegründet. |
1873 bis 1946 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Karl Nef, Musikwissenschaftler. |
1873 |
10. Oktober An der Zwinglistrasse 5 wird der „Fröbelsche Kindergarten” eingeweiht. Er entspricht den Vorstellungen des Pestalozzi-Schülers Friedrich Fröbel. |
1873 |
Gemeindeammann: Eduard Steiger, bis 1883. |
1873 |
Gründung des Bürgerturnvereins. |
1873 |
Baubeginn für eine Hochdruckleitung vom Mühleggweiher ins Hydrantennetz der Stadt. |
1873 |
Im Tuchhaus an der Neugasse, auch Bürgermange genannt, wird erstmals eine ständige Feuerwache eingerichtet. |
1873 |
Der erste Katholik wird in die Bürgergemeinde aufgenommen. |
1873 |
Das „Neue Tagblatt aus der östlichen Schweiz” erscheint zum letzten Mal. |
1873 |
Auf Dreilinden wird das Waisenhaus als Zweiganstalt des Waisenhauses an der Rosenbergstrasse eröffnet. Ergänzung |
1873 |
Ein Vertrag zwischen der Politischen Gemeinde und dem Kanton führt zur Eröffnung des Kantonsspitals. Ergänzung |
1873 |
Die evangelisch-methodistische Kirche erstellt an der Kapellenstrasse ihre Zionskapelle. |
1874 |
3. Januar Erscheinen der ersten Ausgabe der „Ostschweiz”. Ergänzung |
1874 bis 1946 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Otto Fischbacher, Textilkaufmann und Kunstsammler, seine bedeutende Segantini-Sammlung ist im Segantinimuseum in St. Moritz als Dauerleihgabe untergebracht. |
1874 bis 1952 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Prof. Dr. med. Ernst Rüdin, Arzt, Psychiater, Eugeniker, aktives Mitglied der „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei” (NSDAP), Eugeniker. Ergänzung |
1874 |
19. bis 27. Juli Eidgenössisches Schützenfest bei St. Fiden. |
1874 bis 1946 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Hans Fehr, Rechtshistoriker. |
1874 |
Die Zwiebelkuppel auf dem Kirchturm St. Fiden wird durch einen Spitzturm ersetzt. |
1874 |
Am eidgenössichen Schützenfest in St. Gallen übermittelt ein Scheibentelegraph mit einer Unzahl von Drähten die Resultate vom Scheibenstand ins Schützenhaus. |
1874 |
Die Postkutschenlinie St. Gallen - Heiden wird wegen der Rorschach-Heiden-Bergbahn wieder eingestellt. |
1874 |
Erstmals wird das kleine Häuschen (Käsehalle) an der Magnihalden 13 als geschlossenes Sommerhaus erwähnt. Ergänzung |
1874 |
Laut Dienstreglement haben die Polizeimänner der Stadpolizei eine Dienstzeit von über 14 Std. pro Tag zu absolvieren.. |
1874 |
Die „St. Galler Zeitung” stellt ihr Erscheinen wieder ein. |
1874 |
Die Brotlaube mit dem Gasthaus zum Bären, in der sich einst die Leinwandbank befand und durch die ein Durchgang in die Hinterlauben führt, wird abgerissen. |
1874 |
Die Hülfsgesellschaft der Stadt St. Gallen errichtet ein paar Schritte vom Tempelacker entfernt eine Kleinkinderbewahranstalt. |
1874 |
Während der Stickereiblüte wird weit weg von der Stadt, im Vorderfeldgut als grossstädtische Anlage im Stil eines englischen Parks der Friedhof Feldli angelegt, erste Bestattung 1876. |
1875 |
Nachdem an der Marktgasse 28, im laufe der Jahre verschiedene Mode- und Fachgeschäfte domiziliert waren, eröffnet Ludwig Ferrai dort das Café Ferrari, seit 1939 Conditorei-Confiserie Scherrer. Ergänzung |
1875 |
Das Familienunternehmen Maestrani übernimmt für die Herstellung von Schokolade ein Fabrikgebäude an der Espentobelstrasse, dass es mit modernsten Wasserkraft und Wasserdampf-Maschinen einrichtet. |
1875 |
Erste christkatholische Messe in der St. Laurenzenkirche. |
1875 |
Erste schriftliche Erwähnung der Musikgesellschaft Harmonie Tablat. Ergänzung |
1875 |
Die Schweizerische Gesellschaft für Localbahnen nimmt das Teilstück von Winkeln via Herisau nach Urnäsch in Betrieb. |
1875 |
Die Gemeindeversammlung beschliesst, wohlwissend dass ein Servitut von 1848 einen derartigen Bau ausschliesst, die Erstellung des neuen Rathauses auf dem unteren Brühl. Ergänzung |
1875/76 |
Die Brühlgasse wird gegen den Bohl hin geöffnet (Tempeldurchbruch). |
1876 |
13. März Weil Wasser fehlt zerstört ein Brand das Tivoli bis auf die Grundmauern. |
1876 |
19. April Im Tagblatt der Stadt St. Gallen ist zu lesen; Es gibt wohl wenige Städte in der Schweiz, welche mit so schönen Hügeln und Höhen geziert sind, wie St. Gallen mit seinem Rosenberg und dem freundlichen Plateau gegen Rotmonten hin, sicherlich aber keine, die ihre schönsten Umgebungen in einem so unzugänglichen Zustande lässt, wie St. Gallen den Rosenberg. |
1876 |
September Mit Hilfe von Spenden und der damals für solche Zwecke zuständigen Polizeikasse kann eine Passarelle über die Ostseite des Bahnhofareals eingeweiht werden. Die Passarelle war quasi die Verlängerung der Schlösslitreppe zum Bahnhofplatz. |
1876 |
Die Christkatholiken gründen eine eigene Kirchgemeinde. |
1876 |
Im Feldli wird ein Friedhof erstellt, dazu kommt eine von Katholiken wie Protestanten genützte Abdankungskapelle. |
1876 |
Zeitungsartikel zum Besuch der doch recht weit von der Stadt entfernten Eisbahn im Moos. |
1876 |
Die Brücke bei der Nordmühle, die über den Wattbach führt wird 95 Fuss neben der alten Brücke erbaut, die 1787 von Jörg Altherr erbaut wurde. Die Brücke verbindet die Hauteten-Stein und St. Gallen-Haggen. |
1876 |
Das Waaghaus wird mit dem charakteristischen Treppengiebel versehen. |
1876 |
An der Museumsstrasse wird das Wohnhaus des Stickereikaufmanns Oberst Paul Kirchhofer (Kirchhoferhaus) gebaut. |
1876 bis 1878 |
Johann Christoph Kunkler und sein Sohn Gottfried Julius errichten das klassizistische Helvetiagebäude am Helvetiaplatz, heute steht dort die Kantonalbank. |
1877 bis 1962 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Dr. med. Frida Imboden-Kaiser. Ergänzung |
1877 |
Das Naturmuseum (altes Museum) im Neoklassizistischen Stil, erbaut durch Architekt Johann Christoph Kunkler, öffnet seine Tore, jetzt Natur- und Kunstmuseum. |
1877 |
Die 1828 erbaute Holzbrücke (Hüslibrücke) im Martinstobel wird abgebrochen und durch eine Eisenfachwerkbrücke ersetzt. |
1877 |
In der Neugasse wird ein Durchbruch realisiert (Neugasse-Durchbruch), er erlaubt nun eine direkte Verbindung zum Oberen Graben und zur Poststrasse. |
1877 |
Domkapellmeister Johann Gustav Stehle kann den locker geführten Kirchenchor zu einem festgefügten Domchor zusammenfüren. |
1877 |
Der Konzertverein St. Gallen gründet das Sinfonieorchester. |
1877 |
Bei der Spisegg „Filtrox AG” wird eine eiserne Fachwerkbrücke eingeweiht. |
1877 |
Das 300 Jahre alte Rathaus am Markt muss wegen Verlotterung abgebrochen werden. Ergänzung |
1878 bis 1946 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Ernst Löpfe, Verleger und Politiker. |
1878 |
3. bis 6. August Eidgenössisches Turnfest. |
1878 |
August Ruckstuhl gründet die Fuhrhalterei an der Bahnhofstrasse in St. Gallen. |
1878 |
Dort wo am Marktplatz bis 1877 das Rathaus stand wird eine Parkanlage erstellt, in dessen Mitte etwas nördlich vom heutigen Vadiandenkmal trohnt eine Wettersäule in genau 9° 22' 42' öSt. Länge. und 47° 25' 36' nördlicher Breite, die zugleich auch die Mitte der Stadt repräsentiert. |
1878 |
Der Plan, aus dem Seealpsee Wasser für die Stadt zu beziehen, scheitert am Eigentümer des Seealpsees, es ist dies der Kirchenrat Appenzell. |
1878 |
Die Christkatholiken bekommen in der evangelischen Kirche St. Mangen für ihre Messen das Gastrecht. |
1878 |
Ein Kondom aus Schafsdarm dient in einem Gerichtsfall gegen Josephine Jucker, die in der Stadt verbotenerweise ein Etablissement betreibt, als Beweisstück. |
1878 |
Prof. Dr. Bernhard Wartmann, Museumsdirektor, gründet nordöstlich des heutigen Natur- und Kunstmuseums einen Botanischen Garten. |
1878 |
Gründung der Strassenbeleuchtungs-Gesellschaft Langgass-Heiligkreuz. |
1878 |
Fertigstellung und Inbetriebnahme der Militärkaserne auf der Kreuzbleiche. |
1878 |
Die Schiessanlage Grütli beim Krontal wird erstellt. Ergänzung |
1878 |
Artikel in der St. Galler-Zeitung: Die politische Gemeinde St. Gallen ist Willens, das Eis von den Mühleck-, Kreuz- und Eichweihern für das Winterjahr 1879/80 zu verpachten. Ergänzung |
1878 |
Arnold, der Sohn des Braumeisters und Schützengartenbesitzers David Billwiler, übernimmt die Brauerei zum Preis von Fr. 170'000.-, die Anzahlung beträgt Fr. 56.70. |
1879 |
19. April Beat Stoffel, ein Mann aus der Dynastie der Textilfirma Stoffel AG, der bei einem Studium in England das Fussballspiel entdeckte, gründet mit ein paar Kollegen im Restaurant Hörnli den FC St. Gallen, der in der Folge lange zur Hauptsache aus Angestellten der Stoffel AG besteht. Ergänzung |
1879 |
14. Juli Die Ornithologische Gesellschaft der Stadt St. Gallen wird gegründet, sie stellt im Stadtpark auch gleich die erste Volière auf. |
1879 bis 1973 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Otto Schlaginhaufen, Anthropologe, Ethnologe. |
1879 |
31. Dezember Unmittelbar an der Stelle der späteren Vonwilbrücke entgleist ein von Zürich kommender Zug mit zwei Lokomotiven. Der Zugführer und ein Passagier sterben bei diesem Unfall. Ergänzung |
1879 |
Stefan Rothenhäusler, ein Bierbrauer, eröffnet an der Hinterlauben 4 das Restaurant Papagei. |
1879 |
Der eiserne Fachwerk-Billenbergsteg wird infolge eines Erdrutsches an den heutigen Standort verlegt und mit einer Holzkonstruktion verlängert. |
1879 |
Die Städter können an einer Demonstration an der Vadianstrasse erstmals ein elektrisches Licht bestaunen. |
1879 |
Das letzte Stadttor, dass Spisertor, wird abgerissen. |
1879 |
Verschmelzung der konfessionellen Schulen in der Stadt St. Gallen, davon ausgenommen sind die Realschulen des katholischen Konfessionsteils. |
1880 bis 1945 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Rudolf Miescher, Politiker und Berufsoffizier (Kommandant der 4. Division). |
1880 bis 1955 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Wilhelm von Gonzenbach, Professor für Hygiene und Bakteriologie an der ETH in Zürich. Ergänzung |
1880 bis 1974 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Heinrich Greinacher, Physiker und Experimentator, Erinder des Magnetrons zur Erzeugung elektromagnetischer Strahlung. |
1880 |
30. Mai Die Bürgerschaft beschliesst, die Gädmen-Quelleitung teilweise als Wasserversorung der Stadt zu benützen. |
1880 bis 1971 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Wilhelm Meier, Bildhauer, er schuf unter vielem anderen auch den Globusbrunnen (Marktfrauen). |
1880 |
14. Oktober Versuche mit einem Bellschen Mikrotelefon zwischen der Polizeiwache im Waaghaus und dem Rathaus sind zur grossen Zufriedenheit aller beteiligten Personen ausgefallen. Verwunderung löst dabei auch die vorzügliche Übertragung eines Harmonikaspiels aus. |
1880 |
Theodor Herzig startet in einer Fabrik an der Mühlenenstrasse 30 seine Teigwarenproduktion. |
1880 |
Im Zusammenhang mit der Quartierplanung Davidsbleiche wird der St. Leonhardspark erstellt. |
1880 ✝ |
Ludovico Acquelino Maestrani, Gründer der Schokoladefabrik in St. Gallen. Seine drei Söhne führen das Unternehmen weiter. |
1880 |
Die Brauerei Hirschen öffnet die Tore und produziert Biere nach Münchner- und Pilsnerart. |
1880 |
Einweihung des Schulhauses Haggen-Bruggen. |
1880 |
An Stelle des 1878 abgebrannten Tivoli, wird ein neues eingeweiht, es wirbt mit Konzerten, Tanzveranstaltungen und einer Rollschuhbahn. |
1880 |
Die Stadt zählt inkl. der später eingemeindeten Gebiete 34'265 Einwohner. |
1880 |
Louis Bamberger eröffnet im Tigerhof das erste Warenhaus in der Stadt St. Gallen. |
1880 |
Die Stickereiproduktion der Stadt St. Gallen deckt sagenhafte 20% des gesamten Weltbedarfs. |
1880 |
Arnold Billwiler installiert in seiner Brauerei, später Schützengarten, ein technisches Wunderwerk, nämlich eine Kältemaschine. |
1880 |
Die Firma Iklé-Frères an der Feldlistrasse 31/31a richtet die erste Schifflistickerei der Ostschweiz ein. |
1881 bis 1951 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Konrad Nägeli, Redakteur St. Galler Tagblatt, Kantonsrat, St. Galler Stadtammann. Ergänzung |
1881 |
26. Februar Gründung der Standschützen St. Gallen Ost. |
1881 |
21. September Einweihung der Synagoge an der Frongartenstrasse im Bleicheliquartier. |
1881 |
31. Dezember Die freisinnige St. Galler Zeitung beendet ihre Erscheinen. |
1881 |
Gemeindeammann: Jakob Müller, bis 1901. |
1881 |
Gründung der Baptisten-Gemeinde St. Gallen. |
1881 bis 1912 |
Eisbahn auf dem Grossacker, sie war Westlich der Schulanlage Gossacker, und wurde mit Wasser aus dem damals noch vorhandenen Langenackerweiher, etwas nördlich der Einmündung Grossacker-, Flurhofstrasse, gespiesen. |
1881 |
Der jüdische Stickerifabrikant Leopold Iklé erstellt im Rosenfeld die in der Ostschweiz erste Schifflistickerei. Ergänzung |
1881 |
Einweihung des Bachschulhauses. |
1881 |
Erstmals erscheint der „St. Galler Stadtanzeiger”. |
1881  |
Auf drei Linden werden Weiheranteile (Eisrechte) verpachtet um für Kühlzwecke Eis aus den Weihern zu gewinnen. Kunden sind vor allem die zahlreichen Brauereien. |
1881 |
Der einst barocke Grossratssaal wird vom Kantonsbaumeister Theodor Gohl vollständig umgebaut. Die Profanmalereien sind die ältesten, noch in der Leimfarbentechnik erhaltenen im Kanton St. Gallen. |
1882 |
25. Mai Bischof Augustin Egger, Präkonisierung durch Papst Leo XIII. Sein Amt als Bischof bekleidet er bis 1906. |
1882 bis 1950 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Saly Mayer, Textilunternehmer, Präsident des Dachverbandes der jüdischen Gemeinden in der Schweiz. 1930 Einbürgerung in St. Gallen. Mitglied (FDP) des Stadtparlamentes. Gegen Ende des Krieges hat er mit viel Engagement und Geld die (illegale) jüdische Einwanderung nach Palästina unterstützt. |
1882 |
Bernhard Scherrer wird Bürgerratspräsident |
1882 |
Die Brauerei Felsenkeller wird in Bavaria umgetauft. |
1882 |
12. März Eröffnung des Polizeiaussenpostens im Birkenfeld an der Oberstrasse 23. |
1882 |
Die Union bezieht ihr neues, mächtiges Geschäftshaus, der Standort am Schibenertor wird im Volksmund heute noch Unionplatz genannt. |
1882 |
Der 65.65m lange Rechensteg wird durch die Eisengiesserei und Faconschmiede Romanshorn erstellt. |
1882 |
Um der Wasserknappheit Herr zu werden, starten private Investoren auf der Davidsbleiche eine Bohrung für einen artesischen Brunnen, geben jedoch nach 78m auf. |
1883 bis 1942 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Fritz Platten, Sohn des Schreiners Peter Platten von St. Fiden, Gründungsmitglied der KPS (Kommunistische Partei der Schweiz). Ergänzung |
1883 |
September Bekanntmachung: Zum Zwecke der neuen Katastervermessung in der Stadtgemeinde müssen auf öffentlichem und privatem Boden Signale (Stangen, Pfähle, Steine) gesetzt werden. Die Grundbesitzer werden eingeladen, dem Vermessungspersonal den Zutritt zu ihren Grundstücken .......... |
1883 |
6. Dezember Gründung des Linsebühlquartier-Vereins als Nachfolge der Vorstadtgesellschaft. |
1883 bis 1925 |
Eine Zweispännige Kutsche verbindet nun St. Gallen mit Engelburg. |
1883 |
Der Friedhof St. Georgen wird erstellt. |
1883 |
Gründung des Frauenverbandes St. Gallen. |
1883 |
Den Protestanten steht an der Vonwilstrasse nun ein eigenes, dass Lachenschulhaus zur Verfügung. |
1883 |
Da sich der jüdische Marxist und Kaufmann Bamberger aus Zürich im Stadtanzeiger kritisch über die schweizerische Landesaustellung äussert, kommt es zum sogenannten (Bamberger-Handel). Ergänzung |
1883 |
Die Zentralstation des ersten Telefonnetzes des Kantons St. Gallen, nimmt im Dachgeschoss des Zeughausflügels des Regierungsgebäudes seine Arbeit mit 66 Anschlüssen auf. |
1883 |
Gründung des Männerchors Frohsinn. |
1883 |
Um den Forderungen der genauen Stadtvermessung gerecht zu werden wird das Vermessungsamt gegründet. |
1883 |
Ein Brauchwasserreservoir am Gallusplatz, die Wetti wird zugeschüttet, sie diente der Flutung der Wasserkanäle in den Gassen, als diese nicht mehr gebraucht wurde benützte man sie auch als Rosswetti. |
1883 |
Erstmals erscheint auf einem Plan eine Teuchelrose auf Dreilinden, sie musste aber schon wesentlich früher entstanden sein. |
1883 bis 1894 |
Zweite amtliche Vermessung der Stadt St. Gallen, die schon bald die Mängel der amtlichen Vermessung von 1863 bemerkbar machen. |
1884 bis 1951 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Regina Ullmann, Dichterin und Erzählerin. |
1884 |
Gründung des Vereins der katholischen Lehrerinnen, Sektion Gallus. |
1884 |
Die Brauerei Hock eröffnet an der Brauerstrasse 25 seine Pforten. |
1884 |
Um seinen Zweck erfüllen zu können wird der Damm des Rütiweihers erhöht. |
1884 |
Der Bundesrat erteilt der Stadt St. Gallen die Konzession für ein Pferdetram. Ergänzung |
1884 |
Eröffnung der Städtischen Mobiliar-Leihkasse im Haus Moosbrückestr. 4 (Moosbruggstr). |
1884 |
Auf dem Breitfeld werden die ersten Internationalen Pferdesporttage, Vorläufer des CSIO, durchgeführt. |
1884 |
An der Schützengasse 1 wird der Hauptsitz der Kantonalbank erstellt. |
1884 |
Der Bundesrat erteilt eine Konzession für den Betrieb einer Trambahnstrecke Hauptbahnhof - Neudorf. Ergänzung |
1884/85 |
Das Kongresshaus Schützengarten wird erstellt. |
1885 |
15. Juli Fünf Sammler gründen den Philatelisten-Club St. Gallen. |
1885 |
Maestrani installiert im Gebäude der ehemaligen Firma Rieter & Co, das zuvor die Klostermühle beherbergte, eine moderne Schokoladefabrik. |
1885 |
Das Löchlebad wird Clublokal des FCSG |
1885 |
Das einstige Waisenhaus im Feldli dient jetzt als Schulhaus, „Feldli-Schulhaus”. |
1885 |
Die evangelische Schulgemeinde erstellt das Schulhaus Krontal. |
1885 |
Gründung des Quartiervereins Vonwil. |
1885 |
An der Kugelgasse wird ein Arbeiterinnenwohnheim seinem Zweck übergeben. |
1885 |
Der Schützengartensaal kann eingeweiht werden. |
1885 |
Gründung des Turnvereins Tablat. |
1885 |
Gründung der Textilkontrollstelle und der Schweizerischen Versuchsanstalt St. Gallen. |
1885 |
Abbruch des Kornhauses beim Bahnhof, es muss dem neuen Postgebäude (später zum Rathaus umfunktioniert) weichen. Ergänzung |
1885 |
Die Stadt sichert sich in der Gemeinde Hundwil verschiedene Quellrechte. |
1885  |
Das Evangelische Pfarramt am Kantonsspital wird als Dienst der ev.-ref. Landeskirche an den Kranken gegründet. |
1885 |
Gründung der Arbeiterunion der Stadt St. Gallen. |
1886 bis 1951 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Heinrich Otto Henri Kunkler, Konstrukteur, Flugpionier. Ergänzung |
1886 |
Franz Rittmeyer nimmt mit seiner Stickereifabrik auf der Engelwiese in Bruggen den Betrieb auf. |
1886 |
Der Verein „Rettungsanstalt St. Gallen” eröffnet im Feldli eine weitere Rettungsanstalt. Ergänzung |
1886 |
Das im Stil der italienischen Renaissance für das Industrie- und Gewerbemuseum, heute Textilmuseum, erbaute „Palazzo Rosso” wird eröffnet. |
1886/87 |
Die Stadt erwirbt ein Quellgebiet bei Hundwil und erschliesst die Stadt mit einer Zuleitung. |
1886 |
Erstmalige Ausgabe des Verzeichnisses sämtlicher Hausnummern und Hauseigentümer, mit der um etwa 1850 beschlossenen neuen Strassenbezeichnung. |
1886 |
Eidgenössisches Sängerfest auf der Kinderfestwiese. |
1886 |
Die neue St. Leonhardkirche, südlich des alten Kirchleins von 1566 auf dem ehemaligen Girtanner'schen Landgut erbaut, wird eingeweiht, integriert ist auch der Taufstein des erwähnten Kirchleins. |
1886 |
Im Gaswerk wird zur Stromerzeugung eine durch einen Gasmotor betriebene Anlage installiert. |
1886 |
Gründung des Arbeiterinnenvereins St. Gallen. |
1886 |
An der Südwestecke Schützengasse St. Leonhardsstrasse kann die 1868 gegründete Kantonalbank, ihren Sitz übernehmen. |
1886 |
Konsessionsgesuch, eingereicht von den Herren Dr. Weder (Redaktor) und Ingenieur A. Mooser, für eine Bahn von St. Gallen auf den Säntis. Ergänzung |
1886 |
Die Appenzeller Strassenbahn-Gesellschaft berät verschiedene die Stadt betreffende Varianten, für die Strassenbahn St. Gallen - Gais. Eine davon mit Zahnradbetrieb und Ruckhaldenrank kommt bald danach zur Ausführung. Ergänzung |
1886 |
Die Arbeitsanstalt des Bürgerspitals bekommt für seine Arbeitsunwilligen Insassen eine Holzspalterei und eine Waschanstalt. |
1886 |
1. Januar Die Strafanstalt St. Jakob, für etwa 40 Häftlinge gebaut, kann einen Erweiterungsbau für 230 Gefangene in Betrieb nehmen. |
1886 |
Das Restaurant Toggenburg in der Gasse gleichen Namens wird abgebrochen und durch einen Neubau mit einem Café namens Metropole ersetzt. |
1887 |
1. Oktober Die Kantonspolizei zieht vom Regierungsgebäude in den Klosterhof 12 um. Das Gebäude diente einst unter Fürstabt Beda als Marstall, wurde später zum Löleinschen Theater umgebaut und diente danach als Wagenremise für das Militär. |
1887 |
2. Oktober Die deutschen Sozialdemokraten tagen im Saal der Brauerei Schönenwegen, ihnen ist es verwehrt, in Deutschland einen Kongress abzuhalten. |
1887 |
Die Brauerei Schönenwegen stellt dem Bürgerturnverein einen Saal als Turnhalle zur Verfügung. |
1887 |
Gründung des Stadt St. Galler Wirtevereins. |
1887 |
Die zunehmende Arbeitslosigkeit erzwingt die Schaffung eines städtischen Arbeitsamtes. |
1887 |
Erste Telefonverbindung St. Gallen - Zürich. |
1887 |
Verehrer des Dichters Joseph Victor von Scheffel errichten am Westhang der Bernegg einen Gedenkstein. Ergänzung |
1887 |
Das noch nordöstlich von der neuen St. Leonhardskirche stehende Kirchlein von 1470 wird abgebrochen. |
1887 |
Auf den Vorsitzenden des Grütlivereins, Eduard Saluz, Wirt im Restaurant Insel an der Goliathgasse, wird ein anarchistisches Attentat ausgeführt, er stirbt an den Folgen. |
1887 |
15 Prozent der städtischen Gebäude besitzen einen direkten Wasseranschluss. |
1887 |
Im Dienstreglement der Kantonspolizei werden erstmals Detektive erwähnt. |
1887 bis 1890 |
Bau einer Wassertransportleitung von den Hundwilerquellen nach St. Gallen. |
1887 |
Auf dem Gelände des Kantonsspitals übernimmt die kantonale Entbindungsstation ihre Bestimmung. Ergänzung |
1887 |
31. Oktober Das auf der Davidsbleiche als städtische Oberschule erbaute St. Leonhardschulhaus kann seiner Bestimmung zugeführt werden. |
1887 |
Die Ortsbürgergemeinde St. Gallen erwirbt das Gut Peter und Paul mit Wohnhaus, Wirtschaft samt Inventar, Stall, Wiese, Wald und das alte Kirchli. |
1887 |
An Stelle der vormaligen Kornhalle wird das neue Postgebäude am Bahnhofplatz, das von 1915 bis 1977 als Rathaus diente, vollendet. |
1887 |
Die politische Gemeinde übernimmt die Gasfabrik. Das Gas wird ausschliesslich für die Strassenbeleuchtung gebraucht. |
1888 |
März Ein Dossier im städtischen Bauarchiv, bestätigt das Projekt einer Dampf-Tramway von Bruggen zur Oberen Waid. |
1888 bis 1961 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Heinrich Rothmund, Chef Eidgenössiche Fremdenpolizei. Ergänzung |
1888 |
Die Zunahme der Telefonapparate bedingt, dass für die Telefonistinnen auch ein Nachtdienst eingerichtet werden muss. |
1888 |
Zwischen der Blattenstrasse und der Fellenbergstrasse wird der Blattenweiher aufgehoben. |
1888 |
Gründung des Quartiervereins Rosenberg. Erschliessungsaufgaben für Verkehr, Strassenbeleuchtung, Kanalisation und Begrünung waren Anlass der Vereinsgründung. |
1888 |
Gründung der Stadtmusik St. Gallen. |
1888 |
Die Hilfeinstitution für gestrauchelte oder kurzfristig in Wohnungsnot geratene Menschen, die Herberge zur Heimat, wird auf die Beine gestellt. |
1888 |
Das Mädchenheim Wienerberg wird gegründet, es ist ein Heim für gefährdete oder erstgefallene Mädchen. |
1888 |
Der Archidekt und gleichzeitige Bauherr Wilhelm Dürler erstellt hinter dem Bahnhof das Klubhaus mit Restaurant. In den zwei Gebäudeflügeln sind je 4 Kegelbahnen untergebracht. |
1888/89 |
Auf der Kreuzbleiche wird eine Reithalle mit Stallungen erstellt. |
1888/89 |
An der Teufenerstrasse 11, nördöstlichen Ecke Teufenerstrasse, Kruggasse wird das Stickereigebäude der Firma Reichenbach & Co. erstellt. |
1889 bis 1961 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Dr. Martin Otmar Winterhalter, entwickelt ein vom Schweden Gideon Sundback gekauftes Patent mit der Nr. 99924 weiter und erfindet den heute noch üblichen Reissverschluss, er nennt ihn (RiRi). Ergänzung |
1889 bis 1970 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Carl Böckli, Schriftsteller, Karikaturist und Redakteur. Ergänzung |
1889 |
1. Oktober Die Appenzeller Strassenbahngesellschaft eröffnet die Linie St. Gallen - Gais (Gaiserbähnli SGA). |
1889 |
Das nach neuesten Erkenntnissen gebaute Schulhaus St. Fiden kann seiner Bestimmung zugeführt werden. |
1889 |
Im Stadthaus wird nebst der engen Wendeltreppe die bis zum Dachboden führt eine neue Haupttreppe erstellt. |
1889  |
Das Ausflugsrestaurant Solitüde übernimmt seinen Betrieb, in dieser Zeit wird auch der beliebte Saal angebaut. Kommentar |
1889 |
An der Bogenstrasse wird anstelle der Bierbrauerei Scheitlin die Brauerei, Conzert und Trinkhalle Uhler eröffnet. |
1889 |
Am oberen Graben 1, beim Schibenertor, auch Unionplatz genannt, wird das Hotel St. Gallerhof erstellt. |
1889 |
Der Verein der Freundinnen junger Mädchen mietet an der Badstrasse eine Wohnung, Ziel ist die Führung und Erziehung gefährdeter und gefallener Mädchen. |
1889 |
Auf dem Areal der einstigen Stadtvilla „Schenken- oder Freihof” baut die neu gegründete Schweizerische Unionbank als Rechtsnachfolgerin von Jakob Brunner und Deutsch-Schweizerische Creditbank ihren Sitz, 1897 Übergang in den Schweizerischen Bankverein. Ergänzung |
1889 |
Unter der Führung des Stadtrates bildet sich ein Initiativkomitee für eine Bodensee-Toggenburg-Bahn. |
1889 bis 1946 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Robert Gsell, St. Galler Flugpionier. Ergänzung |
1889 |
Dr. Johann Ulrich Schmidt-Reiser, zuvor Lehrer an der Mädchen-Realschule „Talhof”, gründet das Knabeninstitut Schmidt, das spätere Institut auf dem Rosenberg. |
1890 bis 1969 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Paul Scherrer, Physiker, bekannt für Atomwissenschaften und Experimentalphysik. Mitbegründer des CERN bei Genf und vieles mehr. Ergänzung |
1890 |
1. Mai Die Arbeiterunion führt mit etwa 1200 Personen das erste Mal eine Mai-Feier durch. Sie findet im St. Leonhardquartier statt und endet nach einem Fackelzug im Schützengarten. |
1890 |
Die Brauerei Bavaria wird Zweigbetrieb der Vereinigten Schweizer Brauereien, Winterthur. |
1890 |
An der Dufourstrasse 77 wird ein Konzerthaus erstellt. Ergänzung |
1890 |
Die Vereinigten Schweizerbahnen erwerben die Geltenwilerbleiche, die ca. 10 Jahre später planiert wird um darauf den Güterbahnhof zu erstellen. |
1890 |
Der sich an der Verzweigung Multer-, Neugasse befindende (Neugassbrunnen) ist dem Verkehr im Wege und muss entfernt werden. Als Ersatz wird am Eckhaus, der beiden Gassen (an der Westseite am Haus zur Waage) ein Wandbrunnen installiert. |
1890 |
Kantonsschüler gründen den Footballclub Gymnasia, der später in der Umgangssprache zum FC Bühl mutiert, dies weil sie auf dem unteren Brühl, dem heutigen Spelteriniplatz ihrem Sport fröhnten. |
1890 |
Gründung des Quartiervereins Bahnhof-Nest. |
1890 |
Die Gemeinde Tablat erstellt im Schaugenbädli einen Schützenstand. |
1890 |
Die Hülfsgesellschaft kann für ihre Kinderhilfe den Tempelacker erwerben. |
1890 |
Konstituierung des St. Galler Feuerbestattungsvereins. |
1891 |
Am Multertor wird durch den Architekten Wendelin Heene die Unionbank, heute UBS, eingeweiht. |
1891 |
1. Januar Tablat erlässt ein Reglement wonach die Beleuchtung der öffentlichen Strassen und Plätze Sache der Gemeinde sei. |
1891 |
April Das Waisenhaus zieht von der Rosenbergstrasse an die Dufourstrasse (Girtannersberg) um. |
1891 bis 1968 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Karl Kobelt, Regierungsrat (Baudepartement) des Kantons St. Gallen, Bundesrat EMD. Ergänzung |
1891 |
5. August Karl Märki Staabskapitän des Heilsarmeekorps St. Gallen eröffnet an der Blumenaustrasse die erste Stadtniederlassung. |
1891 bis 1972 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Paul Grüninger, Polizeihauptmann in St. Gallen. Ergänzung |
1891 |
Das heute noch bestehende und zu den schützenswerten Bauten zählende Bahnhofgebäude St. Fiden wird eingeweiht. |
1891 |
Eine Streitschrift in der der St. Galler Historiker Professor Johannes Dierauer die Bedeutung der Schlacht am Hauptlisberg (Rotmonten) glorifiziert, die Schlacht bei Wolfhalden hingegen nicht einmal erwähnt, bringt die Appenzeller in Rage. Ergänzung |
1891 |
Gründung des Quartiervereins Langgass-Heiligkreuz. |
1891 |
Die Stickereifabrik von Elisäus Rittmeyer an der Austrasse in Straubenzell muss infolge der Stickereikriese bis zu 300 Beschäftigte entlassen und den Betrieb mit 120 Stickmaschinen schliessen. |
1891 |
Die Musikgesellschaft St. Georgen kauft sich die ersten Uniformen und zwar zum Preis von Fr. 27.--. pro Stück. |
1891 |
Ostschweizer Musikfest. |
1891 |
Im Vonwil wird über die Bahnanlagen eine Brücke, Vonwilbrücke, erstellt. Ergänzung |
1891 |
Der Bahnhof St. Fiden, der anfangs nur als Dienststation gedacht war, dann aber 1876 den Status als Güterbahnhof bekam, kann jetzt auch für den Personenverkehr eingeweiht werden. |
1892 |
16. Februar Ein privates Hirschgehege im Schellenacker muss für das neue Tramdepot aufgehoben werden. Die Gelegenheit nutzend gründet der Jäger- und Wildschutzverein Diana auf Initiative von Forstverwalter Martin Wild den Wildpark Peter und Paul, wo die besagten Hirsche ein neues Zuhause finden. |
1892 |
Erstellung der städtischen Telefonzentrale im Postgebäude, dem späteren und inzwischen auch wieder abgerissenen Rathaus, am Bahnhofplatz. |
1892 |
Emil Nolde (Nolde (7. 8. 1867 - 13. 4. 1956) ein führender Maler des Expressionismus und grosser Aquarellist tritt im St. Galler Gewerbemuseum bis 1998 eine Stellung als Lehrer für ornamentales Entwurfszeichnen an. Ergänzung |
1892 |
Im Stadtpark wird neben einem idyllischen Weiher eine achteckige Volière erstellt. |
1892 |
Aus der Verschmelzung der beiden konfessionellen Schulgemeinden entsteht in Straubenzell die bürgerliche Schulgemeinde. |
1892 |
Die Katholiken planen auf dem Büchel, gleich über der St. Leonhardskirche, einen monumentalen Kirchenbau. Das dazu benötigte Grundstück ist bereits in ihrem Besitz. Heftiger Widerstand seitens der Reformierten hält sie davon ab und veranlasst sie, einen Bau auf dem Wetzelgut mit der St. Otmarkirche vorzuziehen. |
1892 |
Der Verein der Freundinnen junger Mädchen zügelt ihr Mädchenasyl an die Tannenstrasse. Hier wird die erste Wäscherei und Glätterei eingerichtet, um die jungen Frauen einer als sinnvoll erachteten Beschäftigung zuzuführen. |
1892 |
Der Bau des Bürglischulhauses wird vollendet. |
1892 |
Der Quartierverein Winkeln wird aus der Taufe gehoben. |
1892 |
Der Architekt Wendelin Heene erstellt an der Rosenbergstrasse das Haus Washington. |
1892 |
Beschlussfassung: Der Schlachthof- und die Bahnhaltestelle Schellenacker werden elektrisch beleuchtet. |
1893 bis 1920 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Sebastian Albert Oesch, Zeichner und Kunstmaler. |
1893 |
Eduard Zimmermann, 1852 in Bazenheid geboren, startet mit seinem Ballon Urania, vom unteren Brühl, später Spelteriniplatz genannt. Ergänzung |
1893 |
Inmitten einer ruhigen Wiesenlandschaft wird östlich von der Bildkapelle das Schulhaus Bild eingeweiht. |
1893 |
Der Brunnen an der Ecke Brühl-, Spisergasse wird entfernt. |
1893 |
Das Bankhaus Zyli wird zur Kommanditgesellschaft und nennt sich vortan Bank Wegelin & Co. Ergänzung |
1893 |
Die Ortsbürgergemeinde St. Gallen errichtet auf dem Steingrüebliareal die neue Stadtsägerei, die alte Säge stand zuvor dort wo die Lämmlisbrunnenstrasse, in die Rorschacherstrasse einmündet. |
1893 |
14. Dezember Das erste öffentliche Verkehrsmittel der Stadt St. Gallen wird in Betrieb genommen. Die Mühlenenschlucht wird nun mit einer Wassergewichtsseilbahn (Mühleggbahn) überwunden. Bei Dunkelheit wird sie mit Petroliumlicht und die Stationen mit Gaslicht erhellt. Ergänzung |
1893 |
Im Haus Tannenbäumle an der Linsebühlstrasse wird ein Polizeiwachtlokal untergebracht. |
1893 |
Der „Drei-Röhrenbrunnen” im Lämmlisbrunn muss der Steinachüberdeckung weichen. Ergänzung |
1893 |
Die Idee, für die Stadt eine Dampf-Strassenbahn anzuschaffen, wird in Erwägung gezogen. |
1893/94 |
Die Überwölbung der Steinach erfordert im Lämmlisbrunnen die Eliminierung der Färbergasse. |
1894 |
13. Januar Ein Offiziersball im alten Museum, für den eigens eine Tanzkapelle von 18 Mann der königlich-würthenbergischen Weingartner Regimentsmusik bestellt worden war erhitzt die Gemüter. Beim spontanen Volksauflauf vor dem alten Museum von ca. 1000 Personen, gehen viele Fenster zu Bruch. |
1894 bis 1937 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Walter Mittelholzer, Flug- und Luftfahrtpionier. Ergänzung |
1894 |
1. Juni Die städtischen Uhren werde nun nach der mitteleuropäischen Zeit gerichtet. Die bisherige Ortszeit (Bernerzeit) ging um 30 Minuten vor. |
1894 bis 1959 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Werner Näf, Historiker und Gymnasiallehrer an der städtischen Mädchen-Sekundar- und Realschule. Ergänzung |
1894 |
Die Feldschützengesellschaft führt auf dem Grossacker das Eidg. Schützenfest durch. |
1894 |
Walter Gsell wird Bürgerratspräsident. |
1894 |
Arnold Billwiller, der Eigentümer und Biersieder vom Schützengarten, erstellt im Erlenholz (Wittenbach) ein eigenes Wasserkraftwerk. |
1894 |
Der Gemeinderat der Stadt St. Gallen bittet den Kanton, einheitlich die MEZ einzuführen. |
1894 |
Im Schulhäusern Bürgli und St-Leonhard wird je ein Telefonapparat installiert. |
1895 |
1. Mai Die Stadt wird nebst dem Quell- nun auch mit Seewasser versorgt. Letzteres wird im Rietli 372 Meter vom Ufer entfernt aus eine Tiefe von 45m dem Bodensee entnommen. Endlich hat der jahrzehntelange, periodische Wassermangel ein Ende. Ergänzung |
1895 bis 1946 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Werner Johannes Guggenheim, Schauspieler und Dramaturg. |
1895 |
10. November Die Bürgerversammlung der Stadt St. Gallen beschliesst den Bau einer Trambahn, vorerst mit zwei Linie, die eine führt von Stocken bis zum Heiligkreuz, die andere vom Bahnhof bis zum Krontal. |
1895 |
An der Wassergasse wird der Gallusbrunnen erstellt. |
1895 |
Arnold Billwiller von der Bierbrauerei Schützengarten bietet der Stadt aus seinem eigenen Wasserkraftwerk 60 Pferdestärken an elektrischer Energie zur Pacht an. |
1895 |
Die christkatholische Gemeinde erwirbt das Konzerthaus an der Dufourstrasse 77 aus der Konkursmasse und baut es zur Christuskirche um. Bis zu diesem Datum durften sie in der St. Mangenkirche 18 Jahre lang ihre Messen durchführen. |
1895 |
Das steigende, von Medizinern geförderte, Hygienebewusstsein führt dazu, dass die Soldaten in der Stadtkaserne nun regelmässig Duschen müssen. |
1895 bis 1897 |
In den Schulhäusern Talhof und Blumenau werde alle Schulzimmer mit Gaslampen ausgerüstet. |
1895 bis 1897 |
Auf dem einstigen Friedhof im Linsebühl wird die neue Linsebühlkirche mit der ersten elektrischen Beleuchtung im Quartier erbaut. |
1896 bis 1962 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Thomas Holenstein, Kantons-, National- und Bundesrat. |
1896 |
14. Juli Der Quartierverein Krontal-Neudorf wird aus der Taufe gehoben. |
1896 |
Im Chrützweiher auf Dreilinden wird eine Frauen und Mädchenbadeanstalt erstellt. Über dem Eingang trohnt in einem Dachreiter die Rettungsglocke. |
1896 |
Die Singgesellschaft zum Antlitz und der Gemischte Chor Frohsinn schliessen zum Stadtsängerverein St. Gallen zusammen. |
1896 |
Der Schlachthof Schellenacker an der Notkerstrasse, er verfügt über einen eigenen Geleiseanschluss zum Bahnhof St. Fiden, übernimmt den Betrieb. |
1896 |
Die Ersparniskasse nennt sich neu Ersparnisanstalt der Stadt St. Gallen. |
1896 |
Durch die Ortsbürgergemeinde wird nach Plänen von Archidekt Hermann Gsell im östlichen Teil des Spitalgartens das Blarerhaus erstellt, es dient als Armen- und Arbeitsanstalt. |
1896 |
Nach langem streiten seitens der Befürworter in Eggersriet und Grub (AR) wird die Postkutschenlinie St. Gallen - Heiden endlich wieder eröffnet. |
1896 |
Die Städtische Mobiliar-Leihkasse bezieht ihr neues Domizil in der Liegenschaft „zur Hexenburg” Hinterlauben 12. |
1896 |
Die Friedhöfe St. Mangen, St. Leonhard und Linsebühl werden aufgehoben. Ergänzung |
1896 |
Zur Erinnerung an die Einweihung der Seewasserversorgung von 1895 wird auf der Linden, anstelle einer grossen Linde vom Toggenburger Bildhauer August Bösch ein monumentaler Brunnen errichtet (Broderbrunnen genannt). Ergänzung |
1896 |
Die Unionsbank in der einstigen Sickereibörse beim heutigen Vadiandenkmal vereinigt sich mit dem Basler- und Zürcher Bankverein zum Bankverein. |
1897 bis 1974 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Karl Meier, Schauspieler im Cabaret Cornichon. |
1897 |
20. Mai Erste kinematographische Vorführung. Veranstaltungsort ist das katholische Gesellenhaus, heute Hotel Ekkehard an der Rorschacher Strasse. |
1897 |
3. bis 5. Juli 11. Eidgenössisches Musikfest. |
1897 |
20. September Kinematographische Vorführungen im Hotel Schiff in der Multergasse. |
1897 |
9. Oktober Ein Münzfälscher bringt in der Stadt durch den Kauf von Kleinwaren, wie Krawatten usw. gefälschte 20-Franken-Münzen in Umlauf. Ergänzung |
1897 |
15. Oktober Ein Filmzelt ist die Attraktion des diesjährigen Jahrmarktes auf dem Brühl. |
1897 |
20. Mai Die ersten zwei Linien der St. Galler Trambahn werden eröffnet. Es sind dies, Stocken - Heiligkreuz (6775m) und Bahnhof - Krontal (2517m). Beschäftigt sind 35 Wagenführer und 41 Billeteure, 32 sind auf andere Sparten verteilt. Die geltende Höchstgeschwindigkeit für Tramwagen ist, 12 Kmh im Zentrum und 18 Kmh ausserhalb der Stadt. |
1897 |
Oktober Der vom Bildhauer August Bösch entworfene Bacchusbrunnen beim Toggenburggässli an der Multergasse wird errichtet. |
1897 |
Oktober Bei der Martinsbrücke wird eine Wasserfassung mit einem vollständigen Stau der Goldach erstellt. Ein mehrere Kilomter langer Stollen führt das Wasser zur EW-Station der Stadt St. Gallen in der Lochmühle. |
1897 |
Abbruch des alten Linsebühlkirchleins, es stand auf der Flurhofstrassen-Seite neben der zwei Jahre zuvor erstellen neuen Linsebühlkirche. Das Inventar kommt nach Bütschwil. Ergänzung |
1897 |
Eröffnung des Waisenhauses im Sömmerli, es ersetzt die Zweiganstalt auf Dreilinden. Geführt und finanziert wird das Waisenhaus St. Gallen mit allen Filialen durch die Ortsbürgergemeinde. |
1897 |
Caspar Friedrich Hausmann gründet in Zusammenarbeit mit Wilhelm Conrad Röntgen (deutscher Physiker) an der Marktgasse 11 eines der ersten Röntgeninstitute der Schweiz. |
1897 bis 1974 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Hans Hausamann, er betreibt 1935 bis 1946 das Büro Ha, einen autonomen von ihm errichteten militärischen Nachrichtendienst gegen die Nazis. Ergänzung |
1898 |
25. Mai Der Grosse Rat des Kantons St. Gallen beschliesst, in der Stadt St. Gallen eine „Verkehrsschule für Handel, Verkehr und Verwaltung” zu schaffen. Ergänzung |
1898 |
November Gründung des St. Galler Fotoclubs Ergänzung |
1898 |
30. Juli Ausserordentliche Bürgerversammlung in der Reitschule auf der Kreuzbleiche. Tagesordnung war der Kauf des nördlichen Teils der Widackerbesitzung von der Gemeinde Tablat. |
1898 |
Mit der Fusion des FC Viktor mit dem FC Phönix und des FC St. Gallen entsteht der Fussballclub „Vereinigter FC St. Gallen”. |
1898 |
Gründung Samariterverein St. Gallen Centrum. |
1898 |
Auf einem Plan der Bleicherei Schönenwegen sind vier Burgweiher aufgeführt, es sind dies der Obere und der Untere Burgweiher, sowie der alte Weiher und noch ein kleines Weiherlein. |
1898 |
Gründung des Quartiervereins Rotmonten, Gründungshintergrund war ursprünglich die Lösung des Strassenbeleuchtungsproblems. |
1898 |
Gründung der Neuapostolischen Kirche St. Gallen. |
1898 |
Hinter dem Stadttheater, heute Mac Donald's wird ein Brunnen erstellt, Theaterbrunnen genannt. |
1898 |
Aus einem Gesangsverein heraus wird der Quartierverein Oberstrasse ins Leben gerufen. |
1898 |
Im ehemaligen Gebiet des Gübsermösli, dem ehamligen Besitz der in die USA ausgewanderten Familie Stähli, wird für die Elektrizitätswerk Kubel AG der erste Stausee mit Gewichtsstaumauer der Scheiz (Gübsensee) fertig gestellt. Ergänzung |
1898 bis 1902 |
Die Besitzer des Schützengartens, die Familie Billwiler, benützt für den Transport der Biere ein Dampfmobil. |
1899 bis 1979 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Charles Hug, Maler, Zeichner und Buchillustrator. |
1899 |
Der Architekt und Kantonsbaumeister, Adolf Ehrenzeller, erbaut das Zeughaus an der Burgstrasse. |
1899 |
Die St. Galler Stadtwerke errichten das Kleinwasserkraftwerk Lochmühle in Untereggen. |
1899 |
Julius Brann eröffnet in der Stadt das Warenhaus Brann AG. Ergänzung |
1899 |
Gründung der Höheren Schule für Handel, Verkehr und Verwaltung, die Vorläuferin der heutigen UNI St. Gallen. |
1899 |
Die 1771 nach dem Abbruch der Kapelle Peter und Paul in die Wallfahrtskirche Hl. Kreuz übernommenen Glocken werden durch neue ersetzt. |
1899 |
Gründung der katholischen Arbeiterbewegung (KAB) |
1899 |
Die Hochschule erfüllt ihre Lehrtätigkeit im Westflügel des Kantonsschulgebäudes. |
1899 |
Der bis dahin bestandene Niveau-Übergang bei der St. Leonhardskirche muss einem Brückenbau (St. Leonhard-Brücke) weichen. |
1899 |
Die Polizeimänner werden vom obligatorischen Militärdienst entbunden. |
1899 |
Im Goldachtobel nimmt das städtische Elektrizitätswerk seinen Betrieb auf. |
1899 |
Gründung des Tennissclub St. Gallen (TCSG) |
1899 |
An der stadtseitigen Ecke von Büschen- und Lämmlisbrunenstrasse wird vom Arbeiterbildungsverein das Volkhaus erstellt. |
1900 |
28. Juni Der Gemeinderat von Straubenzell richtet eine offizielle Eingabe zuhanden des Gemeinderates der Stadt, in der er darum bittet, die Verschmelzungsfrage einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. |
1900 |
20. Juli Tablat bittet um Prüfung der Verschmelzung mit der Stadt. |
1900 bis 1994 ✝ |
Eine in der Stadt und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit! Edmund Richner, Journalist, Redakteur und Politiker. Ergänzung |
1900 |
19. Oktober Inbetriebsetzung des Kraftwerkes Kubel, am Zusammenfluss von Sitter und Urnäsch. Ergänzung |
1900 |
8. November Obwohl in der Verschmelzungsfrage in der Stadt die Parole „Eile mit Weile” kursiert, wird unter Vorsitz von Gemeindeammann J. Müller halbherzig eine Verschmelzungskommission ins Leben gerufen. |
1900 |
Laut eines Berichtes zum Textilgewerbe in St. Gallen-Tablat stellt das Kaufmännischen Direktorium folgende Zahlen fest: Tablat verfügt über 2 Spinnereien mit 19368 Spindeln und 127 Angestellten, 3 Zwirnereien mit 4156 Spindeln und 89 Angestellten, 2 Färbereien mit 44 Angestellten, 4 Bleichereien, Appreturen etc. mit 160 Angestellten. |
1900  |
Hinter der Stadt Genf hat die Stadt St. Gallen die zweitgrösste Bevölkerungsdichte der Schweiz. |
1900 |
Die Stadt zählt inkl. der später eingemeindeten Gebiete 53'796 Einwohner. |
1900 |
Im St. Katharinenklösterchen wird eine Orgel mit pneumatischer Traktur in das alte Louis XVI-Orgelgehäuse von 1806 eingebaut. |
1900 |
Das Franziskanerinnenkloster St. Leonhard wird abgebrochen und der dazugehörende Friedhof wird aufgelöst. |
1900 |
Der Orden der „Barmherzige Brüder von Maria-Hilf” nimmt im Krontal einen ambulanten Krankendienst in Betrieb, er ist Vorläufer des Pflege- und Betagtenheims, Josefhaus. |
1900 |
Der Tablater Gemeindeammann Hermann Bernet hält im Restaurant Taube an der Langgasse einen Vortrag, worin er die Notwendigkeit einer Stadtvereinigung erleutert. Ergänzung |
1900 |
An der Geltenwilenstrasse 2 (nahe der späteren Leonhardbrücke) übernimmt die im florentinischen Landhausstil erbaute Unterstation seine Aufgabe. |
1900 |
Bierbrauer J. Uhler stellt seinen Brauereibetrieb ein. |
1900 |
Das Tagblattgebäude an der Kornhausstrasse wird erstellt. |
1900 |
Das lange Badehaus auf der Südseite beim Gemeinschaftsbad (früher Mannenweiher) wird erstellt. |
1900 |
Um die grasierende Führerflucht etwas einzudämmen wird das lösen einer Fahrradnummer nun zur Pflicht. |
1900 |
Eine grosse Anzahl Juden flüchten vor der zaristischen Verfolgung aus der heutigen Ukraine nach St. Gallen. |
1900 bis 1910 |
St. Gallen verzeichnet mit 12'874 Personen schweizweit den höchsten Zuwachs an italienischen Arbeitsmigranten. |
1900 |
Jüdische Ostflüchtlinge finden im Büschen (Büschenquartier) Unterkunft. Ergänzung |
1900  |
Um die Bierfässer mit Pferdegespann zu den Kunden führen zu können stehen bis zu 40 Pferde im Dienste der Brauerei Schützengarten. |
1900 bis 1908 |
Der grosse Rivale des FC St. Gallen, der FC Blue Star, hat auf der Weiherweid ein eigenes Fussballfeld. |